Rezension

Inst-Love mit cooler Urban-Fantasy

KNIGHTS - Ein gefährliches Vermächtnis
von Lena Kiefer

Bewertet mit 4 Sternen

Lena Kiefer hat mit „Knights- Ein gefährliches Vermächtnis“ eine Urban – Romantasy Trilogie mit futuristischen Elementen gestartet.
Diese handelt von Charlotte Stuart, welche eine besondere Gabe hat und sich deshalb vor der Organisation KORT (Knights of the Round Table) versteckt. Als Kind hat sie dieser Organisation um die Nachfahren der Ritter der Tafelrunde selbst angehört, aber dank ihres Bruders konnte sie fliehen. Nun ist ihr Bruder verschwunden und Charlotte fällt KORT wieder in die Hände – und stellt fest, dass die Dinge doch nicht so sind, wie sie immer dachte. Schuld daran ist auch der Lancelot-Erbe Noel, ebenfalls mit einer Gabe ausgestattet…

Ich denke es ist kein Spoiler, wenn ich schreibe, dass Charlotte und Noel die große Liebe für einander sind, eine besondere Verbindung haben und so weiter, denn das wird gleich im Prolog aus Noels Sicht offenbart. Es ist Liebe auf den wirklich allerersten Blick und Charlotte geht es nicht anders. Dies liegt zwar auch an seiner oben bereits erwähnten Gabe und es gibt diverse Gründe warum die zwei nicht zusammenkommen dürfen, sodass es schon allein in diesem ersten Band ein ziemliches Hin und Her gibt, aber sie haben von Beginn an starke Gefühle füreinander.

Die Liebe der beiden nimmt als einen sehr großen Teil der Geschichte ein und ist auch für die Handlung wichtig, aber ich persönlich finde es schade, dass sie auf „dieser besonderen Verbindung“ beruht und nicht auf dem gegenseitigen Kennenlernen und langsam ineinander Verlieben. Klar, es muss ein bisschen schneller gehen, weil sonst der Plot nicht dazu passt, aber gleich auf den ersten Seiten damit überfahren zu werden, hat mich etwas genervt. Ich muss aber vorwegnehmen, dass es ganz am Ende diesbezüglich nochmal einen enormen Twist gegeben hat und ich habe die Hoffnung, dass sich die Beziehung von Charlotte und Noel vielleicht doch in eine ganz andere Richtung entwickelt und so die üblichen Pfade verlässt. Wenn die Autorin diesem Twist folgt und das Ganze schön ausarbeitet, wäre die Trilogie auf jeden Fall ein Highlight für mich.

Bis dahin muss ich dieses Buch erstmal als solches bewerten und da kann ich ihm eine tolle Idee mit den Rittern der Tafelrunde attestieren, deren Mythologie schön in die Geschichte eingearbeitet wurde. Es kommen auch Merlin und Morgana vor und ich muss zugeben, dass ich zu Beginn immer die Figuren von der  Serie „Merlin“ vor Augen hatte, aber Lena Kiefer hat diese Charaktere wunderbar neu definiert.
Auch ist ihr Schreibstil locker und humorvoll und bis auf den Prolog aus Charlottes Sicht gehalten, was einem hilft, durch die Einführung in die Welt der Knights, ihre Organisation, Gaben und Aufgaben schnell durchzukommen. KORT verfügt auch über einige Technologien, die ziemlich cool sind, aber für meinen Geschmack nicht 100 Prozent zur Magie der Artus-Sage gepasst haben.

Abgesehen davon ist Charlotte eine Protagonistin, der man gerne durch die Seiten folgt. Sie hat zwar diese einzigartige Gabe und so, ist aber freundlich, schlagfertig, intelligent und hart im Nehmen. Noel hingegen kam mir manchmal so vor, als würde er bei Schwierigkeiten lieber aufgeben, weshalb ich umso mehr hoffe, dass er nicht der Love-Interest für Charlotte bleibt.
Insgesamt hat Lena Kiefer eine fesselnde Geschichte geschrieben, die für meinen Geschmack etwas zu Lovestory-lastig war und mich in der Hinsicht auch nicht ganz überzeugen konnte, aber sie hat auch jede Menge originelle Ideen und den Ansatz mit den Knights toll umgesetzt. Selbst in den etwas stereotypischen Protagonisten und ihren Verbindungen steckt noch jede Menge Potenzial, sodass ich nach einem spannenden ersten Band die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen werde.