Rezension

Inhaltlich anders als erwartet, aber dennoch gelungen

Schicksal -

Schicksal
von Zeruya Shalev

Bewertet mit 4 Sternen

Mit großen Erwartungen bin ich in das neue Buch „Schicksal“ von Zeruya Shalev gestartet. So erhoffte ich mir vor allem einen neuen Blick auf den anhaltenden Nah-Ost-Konflikt, durch die Perspektive von Rachel, welche sich in jungen Jahren als Freiheitskämpferin für die Untergrundmiliz Lechi engagierte. Der Fokus des Buchs liegt aber ganz klar auf den Gefühlswelten der Protagonist*innen und deren inneren Kämpfen. Vor allem Ataras Entwicklung wird sehr ausführlich beschrieben, was zu einigen Längen führte. Die Handlungsorte Jerusalem und Haifa spielen dagegen kaum eine Rolle. Mit ihrer Sprache gelingt es der Autorin Situationen bildgewaltig zu beschreiben. Wie auch schon in ihren anderen Romanen, schweift sie allerdings auch immer wieder ab und lässt ihre Protagonist*innen sich in Gedanken verlieren. Ich brauche zuerst immer ein wenig um mich an diesen Stil zu gewöhnen, mag diesen mittlerweile aber recht gerne. So habe ich auch „Schicksal“ mit Vergnügen gelesen und mich so in völlig andere Gedanken- und Gefühlswelten mitnehmen lassen. Der Titel passt übrigens wirklich perfekt zur Handlung und könnte gar nicht treffender sein. Mein Fazit: Nicht nur für Fans spannend. Einen klassischen (Liebes-)Roman sollte man allerdings nicht erwarten.