Rezension

Im Tosen des großen Falls

Der Fallmeister -

Der Fallmeister
von Christoph Ransmayr

Bewertet mit 5 Sternen

Wie schon die vergangenen Bücher von Christoph Ransmayr ist auch der dystopische Roman Der Fallmeister in einer äußerst kraftvollen Sprache verfasst, die es schafft zu faszinieren. Diese Sprache nutzt sich nicht ab sondern hat im Gegenteil eine bemerkenswerte Frische, die zu detaillierten Beschreibungen führt.

 

Auch die Erzählperspektive ist außergewöhnlich. Der Erzähler ist ein leicht exzentrischer Hydrotechniker, der überzeugt ist, dass sein Vater den Tod von 5 Menschen herführte. Das war als Unfall in einem Fluss aufgefasst, doch war der Vater vielleicht doch irregeführt?

Der Vater war Fallmeister, wie er sich selbst titulierte, also ein Schleusenwärter, der sich nach diesem Vorfall selbst in dem Fluß zu Tod erbrachte.

Der Romanuntertitel Eine kurze Geschichte vom Töten ist also nicht grundlos gewählt.

 

Es ist eine Welt der nahen Zukunft, die inzwischen vielfach zerfallen ist und die von fehlenden Ressourcen bedroht und von Syndikaten beherrscht wird.

 

Der Protagonist befindet sich dann teilweise mit einem Auftrag in Kambodscha. Dabei wird die schwere Vergangenheit des Landes, dass durch die Massaker durch die roten Khmer geschildert.

Aber auch von der aktuellen europäischen Gesellschaft zeichnet Christoph Ransmayr ein pessimistisches Bild.

Schließlich drohen weitere Veränderungen und der Protagonist steigert sich immer mehr in einen fiebrigen Zustand rein.