Rezension

Identität und (Selbst-)Liebe

Felix Ever After
von Kacen Callender

Bewertet mit 5 Sternen

Felix Love. Obwohl er diesen Nachnamen trägt, war Felix noch nie verliebt, dabei wünscht er sich kaum etwas mehr als das. Aber Felix glaubt nicht, dass sich jemand in ihn – trans, PoC und queer – verlieben kann. Als dann an seiner Schule auch noch Bilder auftauchen, die ihn vor seiner Transition zeigen und seinen Deadname nennen, brennen bei ihm die Sicherungen durch. Felix versucht alles herauszufinden, wer es war. Dabei setzt er sich nicht nur gegen transfeindliche Insta-Nachrichten durch, sondern erfährt einiges über die Menschen in seinem Umfeld und vor allem über sich selbst.

 

Felix ist ein toller Charakter, der sehr authentisch und sympathisch beim Leser ankommt. Das hat mit Sicherheit auch mit dem Schreibstil von Kacen Callender zu tun, selbst transgender und nonbinär, hat they die eigenen Erfahrungen in den Roman einfließen lassen. Außerdem wird konsequent eine geschlechterneutrale Sprache verwendet.

Die Nebenfiguren des Romans stammen alle aus dem familiären und schulischen Umfeld des Protagonisten. Dabei wird im Verlauf deutlich, dass alle ihre eigenen Probleme haben. Diese haben dazu geführt, dass mir nur sehr wenige der Nebencharaktere positiv in Erinnerung geblieben sind.

 

Obwohl das Buch an einigen Stellen „typische“ Motive eines New/Young Adult Romans aufweist, gibt es einige Twists mit denen weder der Leser noch Felix rechnet.

Besondere Aufmerksamkeit bekommt das Buch durch das wundervolle Cover, das direkt ins Auge springt. Hierbei hat der Lyx-Verlag ein gutes Händchen bewiesen und gezeigt, dass LGBTQIA+ Romane eine wichtiges Genre sind.

 

Insgesamt ist „Felix Ever After“ ein toller Roman, der die große Beachtung, die er bekommen hat, absolut verdient hat. Der Roman behandelt die Themen Identität, Diversität und auch Selbstliebe auf eine tolle Art und sollte gerne in Schulen gelesen werden, da das Thema noch viel zu wenig Beachtung findet. Außerdem kann ein solcher Roman, wie Callender selbst schreibt, bei der Findung der eigenen Identität helfen.

Von mir fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.