Rezension

Ich liebe Bonnie und Jasper

Love Is Bold - Du gibst mir Mut
von Kathinka Engel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Seit 13 Jahren ist Bonnie nun schon in Jasper verliebt. Jasper ist der Mann ihrer besten Freundin Blythe. Doch dann erkrankt Blythe an Krebs und lässt Jasper mit den beiden kleinen Kindern zurück…

Die Autorin Kathinka Engel lässt uns in die Musikszene von New Orleans eintauchen. Und ich verliebe mich sofort in das künstlerische Flair des Buches. Das gesamte Setting des Buches mit den Mitgliedern der Band After Hours, dem Haus mit Garten, in dem Jasper mit seinen Kindern wohnt, den sonntäglichen Treffen der Nachbarn und Freunde im Haus von Bonnies Mutter, dem Großvater von Jasper, der ein echtes Original ist und den vielen anderen Freunden und Menschen, denen wir in dem Buch begegnen, ist einfach einmalig. Am liebsten möchte ich selber sofort nach New Orleans aufbrechen und in diese Szene eintauchen.

Das Buch besteht aus lauter Menschen, die mir als Leserin sofort ans Herz gewachsen sind und die man einfach gern haben muss. Egal, ob es sich um den altklugen Sohn von Jasper, Weston, handelt, Babysitterin Phoenix, die früher ein Mann war, ihr Partner Jacob, der von Beruf Psychotherapeut ist, um den unkonventionellen Großvater Hugo. Alle sind einfach unglaublich liebenswert. Doch besonders ans Herz gewachsen ist mir Bonnie. Die unsichere, empathische, doch sehr kluge Bonnie. Sie hat alles Glück dieser Welt redlich verdient. Sie muss es selbst nur auch glauben.

Und Jasper ist selbstverständlich ein Traumtyp. Als Witwer mit zwei kleinen Kindern, einem Einkommen aus den Gigs mit der Band und Klavierunterricht und leider auch hohen Schulden, sieht er sich allerdings selbst nicht so. Aber wir Leserinnen sind uns sicher, dass er es ist. Beim Lesen von „Love is bold – Du gibst mir Mut“ habe ich zwar hin und wieder gedacht, dass kaum ein Mann so aufmerksam und ehrlich gegenüber seinen Gefühlen ist. Aber dies ist ja ein Buch. Da dürfen auch Männer einmal perfekt sein. 

Toll ist, wie die Autorin die Figuren über die Musik miteinander kommunizieren lässt. So gibt es z.B. eine Szene, in der Jasper und Bonnie mit Hilfe ihrer Instrumente miteinander flirten. Das wirkt auf mich unglaublich poetisch und viel eindringlicher als ein Flirt mit Worten sein könnte.

Das Ende des Buches war für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen. Aber ich bin generell keine Freundin von einem langen „Showdown“, auch nicht bei Liebesromanen. Trotzdem ist das Buch sehr gut und auf jeden Fall lesenswert, wenn man auf Liebesromane steht.

Ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit der Band After Hours im dritten Teil der Reihe und werde in der nächsten Zeit auf jeden Fall noch Band 1 nachholen.