Rezension

Ich hatte mir mehr versprochen, aber solide Unterhaltung ...

Obsidian 01. Schattendunkel - Jennifer L. Armentrout

Obsidian 01. Schattendunkel
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 3 Sternen

Katy zieht mit ihrer Mutter von Florida ans Ende der Welt, damit sie endlich nach dem Tod ihres Vaters neu anfangen können. Neue Stadt, neue Mitmenschen, neue Schule, neue Freunde und ein neuer Beginn. Für Katy ist es schwer, sie zieht sich gern zurück und liebt Bücher, aber auf neue Menschen zuzugehen, fällt ihr schwer. Allerdings sieht ihre Mutter das ganz anders und so drängt sie ihre Tochter zu den Nachbarn rüber, weil sie dort auch Jugendliche gesehen hat. Katy nimmt also all ihren Mut zusammen und geht rüber, aber hätte sie geahnt, auf wem sie trifft, hätte sie den Weg nie genommen. Die Tür wird nämlich von Daemon Black geöffnet und er ist alles andere als der freundliche Typ, Katy tritt nach einem Wortgefecht den Rückzug an. Allerdings lernt sie wenig später seine Schwester kennen und hier stimmt die Chemie auf Anhieb. Ist eine Freundschaft zwischen den zwei Mädels überhaupt möglich, auch wenn der Bruder immer dazwischen funkt? Warum benimmt er sich so abweisend? Und warum spielt, bei Katy, Herz und Verstand verrückt?

Dieses Buch wird so gehypt und die Begeisterung der Leser nimmt gar kein Ende, also waren meine Erwartungen auch dementsprechend hoch. Ich stürzte mich also, mit großer Vorfreude, auf das Buch und dachte mir nach den ersten Seiten naja, ist wohl doch nicht ganz so meins.
Natürlich ist es für ein Jugendbuch locker und leicht geschrieben, man liest es einfach schnell und verschlingt dabei die Seiten in einem Rutsch. Ich möchte auch gar nicht sagen, dass es mich gar nicht gepackt hat, aber es gab einfach zu viel, wo ich genervt die Augen verdreht habe. Zum einen war die komplette Geschichte extrem vorher sehbar, man wusste einfach, was im nächsten Kapitel passiert. Dabei bedient sich die Autorin auch an allen Klischees aus diesem Bereich und das fand ich echt Schade. Es gab die genervte und böse Rivalin, es gab einen Ball, Eifersuchtsszenen, alles, was das Teenagerherz eben begehrt. Zum Anderen war das ganz Besondere, was natürlich unsere Helden ausmachen, für mich überhaupt nicht okay. Ihr kennt das doch, am hibbelt der Auflösung entgegen, was ist er den nun, fragt man sich und dann kommt das, und man denkt „Och, Bitte!!!“ Für mich war das jetzt nicht der große Renner und ich verrate es euch hier nicht, das müsst ihr für euch selber entscheiden, was ihr davon haltet. Klar möchte jeder sich mit seiner Geschichte abheben, aber mir wäre was anderes lieber gewesen. Dann fand ich das ewige Hin und Her von Daemon echt nervig und so hat es mich jetzt nicht, an mein wild klopfendes Teenagerherz erinnert. Nachdem das alles gelesen war und ich nun überhaupt nicht mehr wusste, gefällt es mir, oder gefällt es mir doch nicht, hat der Schluss wirklich noch was reißen können, es hat es sogar dazu gebracht, das ich weiter lesen möchte.
Noch ein kurzes Wort zu den Figuren, Katy ist ein liebes Mädchen, was einen Blog hat und auch gern ihre Ruhe. Was ihren Blog angeht, habe ich mich oft wieder gefunden und das hat die Autorin auch wirklich schön mit einfließen lassen. Daemon, was soll ich groß sagen, gut aussehend, geheimnisvoll, anziehend und immer den richtigen Spruch auf den Lippen. Was diese Zwei im Buch an Wortgefechten liefern, ist unglaublich, diese Hassliebe wird wirklich in allen Farben wiedergegeben.
Wer also das alt bekannte im neuen Kleid mag und dazu nicht gleich die ganz großen Gefühle, sondern eine entwickelte Liebe mit viel explosivem Temperament mag, ist hier wohl richtig. Wirklich ganz Neues ist es nicht, aber durchaus solide Unterhaltung.