Rezension

Ich habe irgendwie mehr erwartet

Blutbraut - Lynn Raven

Blutbraut
von Lynn Raven

Bewertet mit 3 Sternen

Lucinda Moreira ist seit ihrer Kindheit auf der Flucht vor den Hexern der Hemandad. Doch ganz besonders vor dem mächtigsten von ihnen, Joaquin de Alvaro.
Als sie sich in Chris verliebt, scheint ihr Leben endlich eine glückliche Wendung genommen zu haben, doch dann tauchen diese Männer auf und Lucinda bekommt keine Luft mehr... genauso wie, wenn sie Vampiren gegenüber steht...

Auf Empfehlung und auch wegen der guten Bewertungen, habe ich mich zum Lesen dieses Buches entschlossen. Ich hatte auf Grund der vielen 4 und 5 Sterne-Rezensionen hohe Erwartungen, vielleicht zu hohe.

Lynn Raven schreibt wunderbar so, dass ich keine Mühe hatte in einem Fluss zu lesen.
Die Geschichte ist eigentlich auch interessant. Eine Blutbraut auf der Flucht vor Hexern, welche Nachts zu Vampiren und ohne eine Blutbraut langsam aber sicher zum Nosferatu werden.
Die Umsetzung fand ich leider nicht so gelungen, was hauptsächlich an der Protagonistin Lucinda lag, mit der ich mich nicht so richtig identifizieren, geschweige denn hineinversetzen konnte. Luc bekommt Panikattacken, wenn ihr ein Vampir zu nahe kommt, so auch bei Joaquin. Von Anfang an vertraut sie ihm nicht, was auch verständlich war, da sie nur negatives von ihrer Tante erzählt bekommen hat. Doch mit der Zeit hätte sie ihm ruhig trauen können, so wie er sich um sie bemüht hat. Mehrere Male habe ich nur die Augen gerollt und gedacht "Mensch Mädchen, mach doch mal die Augen auf, der will dir nichts böses.". Doch erst im letzten Viertel beginnt sie, ihm zu vertrauen, was mir entschieden zu langsam war, für eine Liebesgeschichte.

Die Geschichte um Joaquin, seine Bedürfnisse und die Sache, dass er Nosferatu wird, fand ich sehr interessant und spannend. Hier hat Lynn Raven in meinen Augen auch nicht versagt. Ich hätte es besser gefunden, wenn Joaquin der Hauptprotagonist gewesen wäre, da Lucinda mich letztendlich nur genervt hat mit ihrem Misstrauen. Dadurch hatte ich auch nicht das Gefühl eine Fantasy-Liebesgeschichte zu lesen. Ja sicher, das ist kein Liebesbuch, doch ein bisschen mehr Gefühle habe ich schon erwartet.

Besonders gestört hat mich auch noch, dass so oft Spanisch gesprochen wurde, es hat irgendwie nicht reingepasst. Genauso wie die kurzen Sätze in Lucindas Sichtweise in der Ich-Perspektive. Andauernd kamen so Sachen wie "Diamantene Augen. Nosferatu." immer, immer wieder "Nosferatu". Langsam habe ich es begriffen, dass Nosferatu böse ist und sie Angst davor hat...

Ich habe hier noch "Der Kuss des Kjer" liegen und hoffe, dass es um Längen besser ist.
Wenn man nicht zu viel Liebesgeschichte erwartet, ist man hier bestens aufgehoben.