Rezension

Ich fand den letzten Teil um Längen besser als den Rest

So federleicht wie meine Träume -

So federleicht wie meine Träume
von Mariko Turk

Bewertet mit 3 Sternen

Ihr Leben lang hat Alina auf ihren Traum Primaballerina zu werden hingearbeitet und jetzt, kurz bevor ihr Traum zum Greifen nah war, ist alles vorbei. Ein Unfall, ein zertrümmertes Bein, und nichts ist mehr wie vorher. Sie kann nie wieder Spitzentanzen, nie wieder Balletttanzen. Wer ist sie, wenn sie nicht mehr tanzen kann? Was soll aus ihr werden? 

Um ihrer Freundin Margot einen Gefallen zu tun, bewirbt sie sich für das Musical ihrer Highschool und wird tatsächlich genommen. Dadurch lernt sie Jude kennen, der so anders ist als alle anderen und in ihrem zerbrochenen Traum Chancen sieht, statt einem Ende.

 

 

Alinas Welt drehte sich immer nur um das Ballett, um ihren großen Traum und sonst um nichts anderes. All ihre Freizeit steckte sie ins Training und all ihre Freunde gehörten ebenfalls zu dieser Welt. Als sie sie verliert, verliert sie ihre Identität und weiß nicht mehr, wer sie ist. Gleichzeitig wird sie in eine andere Welt katapultiert, voller Highschool-Dramen, und Gruppen, zu denen sie nicht dazugehört. Sie war durch ihr Engagement immer eine Außenseiterin und jetzt plötzlich soll sie ihren Platz finden.

 

Anfangs hatte ich große Probleme mit Alina. Einerseits tat sie mir schrecklich leid. Andererseits war es nicht einfach mit ihr und ihren Launen. Sie bestand zu Beginn nur aus Extremen. Entweder schon fast depressiv oder stinkwütend. Sie gab sich ihrem Selbstmitleid hin, brach den Kontakt zu ihrer besten Freundin ab – ebenfalls eine Balletttänzerin – und muss jetzt neue Freunde finden, obwohl sie nichts kennt, was für alle anderen normal ist. 

Margot, ihre bislang einzige Freundin, ist großer Musical-Fan und schleppt Alina mit zum Vorsprechen für das Musical ihrer Highschool, dem Highlight des Schuljahres. Mit dabei ist Jude, ein Junge, der so ganz anders ist als alle, die Alina kennt. Er wirkt immer so positiv. Einerseits macht sie das wütend, andererseits fasziniert er sie auch.

 

Ich kann verstehen, warum Alina den Kontakt zu Colleen abbricht. Sie spricht da immer wieder von "Neidbomben". Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Andererseits hat sie die Unart um sich zu schlagen, wenn sie überfordert ist.

 

Jude war mir lange sympathischer als Alina. Auch er hat sein Päckchen zu tragen, geht damit aber anders um als Alina.

 

In dem Buch steckt noch viel mehr, vor allem ausgelöst durch Alinas Schwester. Alina hat ihr geliebtes Ballett nie hinterfragt, ihre Schwester dafür schon. Das sorgt für Probleme zwischen ihnen, neben anderen Dingen. Aber dadurch werden auch Themen angesprochen, mit denen sich Alina nie auseinandergesetzt hat, denen sie aus dem Weg gegangen ist, obwohl sie sie mehr als einmal direkt betrafen.

 

 

Fazit: Ich hatte meine Probleme mit dem Buch. Mir war Alina immer wieder zu sehr Teenie, zu launisch. Ich kann ihre Gefühle, ihre Wut, durchaus verstehen, aber manchmal war sie mir einfach zu extrem. Sie schlägt immer wieder um sich und versinkt im Selbstmitleid. Nachvollziehbar, aber diese Phase dauerte für mich zu lang an. Jude war mir da deutlich sympathischer. 

Der letzte Teil des Buches gefiel mir allerdings um Längen besser als der Rest. Diesen letzten Teil fand ich richtig, richtig gut. 

 

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.