Rezension

historische Saga

Die Teehändlerin -

Die Teehändlerin
von Susanne Popp

Bewertet mit 3 Sternen

Mit der Ronnefeldt-Saga „Die Teehändlerin“ von Susanne Popp bin ich in die Anfänge des 19. Jahrhunderts und die Geschichte des Tees eingetaucht.

Friederike Ronnefeldt ist die Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt, der in Frankfurt einen kleinen Tee- und ostindischen Manufakturladen betreibt.

Während ihr Mann sich auf eine monatelange Forschungsreise begibt, um mehr über die chinesische Teekultur zu erfahren, ist sie mit ihren 5 Kindern allein zu Haus. In der damaligen Zeit war es üblich, dass die Frau sich um Haushalt und Kinder kümmerte und es sich nicht schickte einem Beruf nachzugehen. Da Friederike aber das Teegeschäft ihres Mannes in Gefahr sah, blieb ihr nichts Anderes übrig, als sich selbst das kaufmännische Wissen beibringen zu lassen und den Laden zu führen. Auch wird die Geschichte ihrer Schwester und die des Schwagers genauer dargestellt.

In diesem Buch gibt es mehrere Hauptprotagonisten wobei die größte Rolle dann doch Friederike zufällt. Ich finde es wunderbar wie stark sie sich im Laufe des Romas entwickelt. Von der schüchternen Hausfrau hat sie sich zu einer mutigen, intelligenten, selbstbewussten und auch selbstständigen Frau entwickelt und dabei ihre liebevolle und fürsorgliche Art behalten. Friederike hat für die damalige Zeit ein Zukunftsdenken der Frau und ist offen für Veränderungen.

Die Kapitel sind alle von kernaussagenden Überschriften und Datumsangaben wie in einem Tagebuch gekennzeichnet. Ich finde sie haben eine optimale Länge. Die Kapitel wechseln zwischen den einzelnen Schauplätzen in Frankfurt, Offenbach und begleiten auch Tobias auf seiner Reise nach China. Nebenbei erfährt der Leser einige interessante Informationen zum Teeanbau und die Teekultur sowie den Einzug des Tees in das gesellschaftliche Leben. Das Buch zeichnet das Leben von Mann und Frau in der Biedermeierzeit. Viele Dinge, die für uns heute so verständlich erscheinen, waren zur damaligen Zeit undenkbar gewesen.

Der Sprachstil ist passend zur Zeit des 19. Jahrhunderts. Es wurden viele altdeutsche Wörter verwendet. Auch der detailgetreue und anschauliche Schreibstil  ermöglicht leichter ins Geschehen einzutauchen.

Das Cover des Buches finde ich wunderschön und es wirkt durch den glänzenden Schriftzug sehr edel.

Die Saga bietet eine Mischung aus Fantasie und historischen Ereignissen.

Die Autorin stütz sich u.a. auf Informationen der Familie Ronnefeldt, alten Archiven und Briefen von Friederike und Tobias.

Ich muss zugeben, dass ich zunächst eine Weile gebraucht habe um in das Buch einzutauschen Die ersten Seiten waren eher anstrengend zu lesen und haben mich müde gemacht. Es gibt sehr viele handelnde Figuren und obwohl dieses Buch sogar ein Figurenverzeichnis hat, habe ich mir anfangs die Zusammenhänge nur schwer gemerkt. Mit der Zeit hat sich das Buch dann aber doch ganz schnell weggelesen.  Das Buch hat eher keine mitreißende Spannung, ist aber dennoch interessant.