Rezension

Highlight

Rule of Wolves -

Rule of Wolves
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Sternenlose ist frei und treibt mal wieder sein Unwesen, aber nicht nur vor ihm müssen sich Nikolai und Zoya in Acht geben, denn die Feinde lauern überall. Der finale Kampf steht kurz bevor und wird das Schicksal von Ravka und den Grisha besiegeln. Dabei muss Nikolai und Zoya über sich hinaus wachsen. Zoya muss ihre gesamte Macht einsetzen, um das Ruder rumreißen zu können. Und Nina muss währenddessen in Fjerda ihre Rache im Zaun halten, um die Pläne von Nikolai und Zoya nicht zu gefährden. An allen Stellen wird um Ravka gekämpft.

 

Das Cover gefällt mir wieder richtig gut. Das Silber lässt es strahlend erscheinen. Auch bei diesem Cover finde ich die Elemente wieder sehr schön und vor allem stimmig zur Geschichte. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und bildgewaltig. Leigh Bardugo schafft es eine dunkle und düstere Atmosphäre zu kreieren und dennoch Lichtblicke zu schaffen.

 

Die Charaktere kennt man bereits aus den vorherigen Büchern. In diesem Band spielen Nikolai, Zoya und Nina die Hauptrollen. Wenn ich mich an Zoya aus der Trilogie erinnere, dann wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, dass ich sie mal sympathisch finden könnte. Doch in diesem Buch lernt man sie von einer ganz anderen Seite kennen und in gewisser Weise lieben. Ich mag die Vertrautheit zwischen Nikolai und Zoya total gerne. Die beiden harmonisieren gut und können sich auch blind aufeinander verlassen. Nina kann auch in diesem Band wieder punkten. Sie will ihr Versprechen gegenüber Matthias halten und begibt sich Undercover nach Fjerda. Dabei macht sie sich auch auf die Suche nach weiteren Grisha und will dem Parem auf die Spur gehen. Sie möchte so vielen Grisha wie möglich helfen und sie befreien. Sie ist eine starke Person, die ich bewundere. Sie hält an ihrer Liebe fest und kann aber auch gleichzeitig nach vorne sehen. Alle Charaktere machen eine unglaubliche Entwicklung durch und jede einzelne Entwicklung kann man sehr gut nachvollziehen. Gerade in diesem Band merkt man die Charakterentwicklungen am stärksten. Vor allem Zoya wächst über sich hinaus und schlägt einen Weg ein, den sie sich nie erträumt hat und tief im inneren wahrscheinlich auch nicht so will.

 

Der erste Teil der Dilogie ist schon sehr düster. Hier legt Leigh Bardugo nochmal nach und lässt den Pesthauch Angst und Schrecken verbreiten. Der Pesthauch ist eine wirklich gruselige Vorstellung. Der Grund dafür ist jedoch überraschend. Damit habe ich nicht gerechnet. Vor allem die Wendung eines Charakters, der seit geraumer Zeit nur Leid gebracht hat, kann durch einen selbstlosen Akt das Blatt wenden. Wobei es nicht ganz so selbstlos ist, schließlich will er noch eine Gegenleistung haben.

 

Das Ende des Buches hat mich sehr überrascht. Leigh Bardugo schafft es immer wieder mich mit ihren Wendungen zu überraschen. Ich kann die wenigstens vorhersehen. Sie lässt mich sehr oft sprachlos mit einzelnen Szenen zurück, um in der nächsten Szene nochmal einen drauf zu setzen. Sie kann Geschichten wie keine andere erzählen.

 

Mein ganz besonderes Highlight bei diesem Band ist ganz klar das Wiedersehen mit Kaz Brekker und einigen seiner Leute. Ich liebe Kaz einfach. Er ist mein absoluter Lieblingscharakter – unangefochten. Vor allem das Ende lässt darauf vermuten, dass noch ein weiterer Teil oder eine weitere Reihe kommt. Und dann wird wohl Kaz Brekker wieder dabei sein und das lässt mich ganz stark hoffen.