Rezension

Herzergreifend, ein Kunstwerk und informativ zugleich – Nana zeigte zu Lebzeiten, dass Leben und Tod zwar nah beieinander liegen, dies aber kein Grund ist, sich damit abzufinden. Ein Herzbuch.

Nana . . . der Tod trägt Pink - Barbara Stäcker, Dorothea Seitz

Nana . . . der Tod trägt Pink
von Barbara Stäcker Dorothea Seitz

Bewertet mit 5 Sternen

Normalerweise mache ich eher einen Bogen um Bücher, in denen Schicksale von realen Menschen erzählt werden, da sich die Geschichten meist ziemlich gleichen. Doch bei “Nana – … der Tod trägt Pink” von Barbara Stäcker und Dorothea Seitz sieht man schon am verspielt verzierten Cover, auf dem ein wunderschönes Mädchen mit tieftraurigem Blick zu sehen ist, dass es sich bei diesem Buch um etwas Besonderes handelt.

Wenn man die Klappbroschur aufschlägt findet der Leser zwei Seiten voll mit Zitaten von Leuten die Nana auf ihrem schweren Weg begleiteten und kann sich damit schon einmal ein grobes Bild davon machen, was einem nach dem Inhaltsverzeichnis an Emotion entgegenschlägt.

Neben dem Vorwort gibt es insgesamt sieben grobe Themen, welche noch einmal in kleinere Kapitel unterteilt sind. Am Anfang der Überkapitel ist immer ein anderes doppelseitiges Foto von Nana zu sehen – ein Teil der im Buch und auch in ihrer Krankheitsgeschichte eine große Rolle spielt, denn bis wenige Monate vor ihrem Tod stand die junge Frau vor der Kamera und veröffentlichte ihre Fotos im Internet.

Was ich gut finde ist, dass kein Geheimnis daraus gemacht wird, dass es Nana nicht geschafft hat – man erfährt dies gleich im ersten Satz. Auch im weiteren Text wird diese Tatsache immer wieder indirekt erwähnt und verdeutlicht damit, wie nah Leben und Tod zusammenliegen. Aus dem Sterben wird kein ‘Tabuthema’ gemacht – es gehört nun mal leider einfach zum Leben dazu…

Ein bisschen ist “Nana – … der Tod trägt Pink” wie ein richtig toll gestaltetes ‘Fotoalbum des Lebens’… Es wird vom Feststellen der Krankheit berichtet, davon, wie Nana nach dem ersten Tief mit Hilfe ihrer fotografierenden Mutter ihre Schönheit wieder entdeckt, vom Verlauf der Krankheit und im letzten Kapitel auch von ihrem ‘Gehen’. Am meisten hat mich jedoch “In Joy and Sorrow” berührt – das Kapitel über Nana und ihren Verlobten, Chris.

An den Rändern findet man immer wieder Infoboxen zur Krankheit und zur Behandlung, und auch Zitate von engen Vertrauten oder von Nana selbst. Außerdem viele Fotos mit Unterschriften, welche in der Krankheitszeit entstanden – die meisten davon außergewöhnlich, schrill, aber auch düster… einfach wunderschön. Schon allein wegen der Fotos, von denen viele in die schwarzromantische Richtung gehen, ist dieses Buch wundervoll.

Was einem erst auf den zweiten Blick auffällt: Der Schmetterling aus dem ‘Nana-Logo’, das für den gemeinnützigen Verein “Nana – Recover your smile e. V.” verwendet wurde, befindet sich auf jeder Seite – und wenn man das Buch ganz schnell durchblättert, bemerkt man, dass es sich dabei um ein Daumenkino handelt und der Schmetterling durchs Buch fliegt.