Rezension

Hereafter - Zweitklassig

Wenn du mich siehst - Tara Hudson

Wenn du mich siehst
von Tara Hudson

Amalia ist ein Geist. Von ihrem Leben vor ihrem Tod weiß sie nicht viel, nur ihren Vornamen und ihr Alter. Sie kann sich nicht einmal an ihr eigenes Gesicht erinnern, nur ihren Tod darf sie immer wieder aufs Neue durchleben, ohne zu wissen warum und wer sie gewesen war. Eines Tages ertrinkt Amalia erneut im Fluss, doch etwas ist anders. Ein Junge, Joshua, ist mit ihr in den Wellen, doch er soll nicht sterben.

Von Anfang an gefiel mir Tara Hudsons Schreibstil nicht. Die Dialoge kommen sehr gezwungen rüber und immer wieder stolperte ich darüber. Ständig sprachen sich die Charaktere beim Namen an, was irgendwann lästig wurde. Die Beschreibungen waren zwar ganz in Ordnung, doch jedes Mal wenn eine Figur den Mund aufmachte, aber vor allem wenn Amalia und Joshua sich unterhielten, dachte ich nur: Entweder schlechte Übersetzung oder Hudson kann einfach nicht schreiben.

Amalia ist ein Geist, doch die Art und Weise wie die Autorin sie beschreibt lässt sie eher wie eine Unsichtbare wirken. Es kommt einfach nicht wirklich rüber, dass sie tot geschweige denn ein Geist ist! Die Story hat nichts Fantastisches oder Tiefgründiges an sich und besitzt mehr den Flair eines typischen American-Highschool-Films.

Besonders Joshua war für mich einfach nur eine dauergrinsende Figur, die an den Footballstar typischer Teeniefilme erinnerte. Mitternachtsblaue Augen, schmachtende Mädchen, die sich nach ihm umdrehen, für mich keine wirklich überzeugende Figur. Ebenso die Beziehung, die sich zwischen Amalia und Joshua entwickelt hat kein hohes Level. Schlechte Dialoge und ständiges Gekeuche wenn sie sich berühren. Jede Berührung ein Stromschlag... *GÄHN*

Auf ganzer Linie kann mich dieses Buch einfach nicht überzeugen und ich hätte mir sehr gewünscht, dass Amalia ins Nirvana abwandert, doch Hudson schenkt dem Leser ein typisches amerikanisches Happy happy End. Sorry, aber Geister sind für mich Geister! Also tot und haben meiner Meinung nach nichts mehr bei den Lebenden zu suchen, da der Tod entgültig ist!

Während des Lesens dachte ich häufig an ein Zitat: "Die Toten sind neidisch auf die Lebenden". Wo waren nur die Ghostbusters? Ich wollte einfach nur noch einen Exorzisten. Denn Amalias Ende hätte für meinen Geschmack ein Ende sein sollen! Ich konnte ihr einfach kein glückliches gönnen. Höchstens im Jenseits, wo sie hingehört. ^^

"Als ich noch einmal darüber nachdachte, wurde mir klar, dass ich mich, vor die Wahl gestellt, immer für die Dinge entscheiden würde, die ich hier und heute besaß. Binnen eines Augenblicks. Binnen eines Herzschlags."