Rezension

"Heiß" hat alles, was ein Thriller haben muss

Heiß - Gerd Schilddorfer

Heiß
von Gerd Schilddorfer

Ganz viele Schauplätze, mysteriöse Morde, geheime Strickenzieher und jede Menge Action - "Heiß" lässt keine Thriller-Wünsche offen.

Inhalt

Ein Pförtner der Siemenswerke in Berlin wird eiskalt um die Ecke gebracht und Kommissar Thomas Calis ermittelt. Zur gleichen Zeit wird im entfernten Hindukusch ein Angehöriger der Kalash hinterhältig ermordet und der ermittelnde Polizeichef Salam hat es daraufhin mit dem pakistanischen Geheimdienst zu tun und muss nun um sein eigenes Leben fürchten. Der tollkühne Pilot John Finch kehrt Südamerika den Rücken und kehrt zurück in seine Wahlheimat Ägypten, wo er von einer Museumsarbeiterin angesprochen und um Mithilfe gebeten wird. Doch bevor sie ihm sagen kann, worum es geht, wird ein Anschlag auf ihr Leben verübt und sie liegt im Koma.

Auch wenn man es kaum glauben mag, diese drei Ereignisse hängen alle irgendwie zusammen... und diesen Zusammenhang findet man natürlich erst häppchenweise als Leser heraus.

 

Meine ausführlichere Meinung

"Heiß" ist bereits Band 2 um den Piloten John Finch, man kann ihn aber problemlos - so wie ich - lesen, ohne seinen Vorgänger "Falsch" zu kennen. Das Buch ist mit über 600 Seiten von der Sorte dicker Schmöcker, aber das Lesen lohnt sich definitiv! Und im Nachhinein betrachtet kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass es nicht eine einzige Länge gab und wirklich alles auf seine Art und Weise für die weitere Handlung relevant war.

Schilddorfer, von Berufs wegen Journalist, kann sehr gut schreiben und sehr gut recherchieren. Diese beiden Eigenschaften machen seinen Thriller zu einem ausgesprochenen Lesevergnügen. So habe ich einige interessante Dinge gelernt, etwa über das Volk der Kalash am Hindukusch oder aber auch über die Fremdenlegion. Diese Informationen sind geschickt in die Handlung eingeflochten und sorgen dafür, dass einem nicht nur die zahlreichen atemberaubenden Actionszenen, von dem sich mancher Hollywood-Streifen eine Scheibe abschneiden könnte, positiv in Erinnerung bleiben. Gewürzt ist das alles mit realistisch gezeichneten Figuren, einer guten Portion (schwarzen) Humor und wirklich plastischen Beschreibungen. 

Eingepackt ist das Ganze in eher kürzeren Kapiteln, die zwischen den einzelnen Protagonisten bzw. Handlungsorten hin- und herspringen, bis diese schließlich zueinander finden. Normalerweise bin ich recht gut im Raten, in welche Richtung das Ganze abzielt, aber Schilddorfer hat geschickt die Spannung aufrecht erhalten können und am Ende die doch zahlreichen Fäden logisch zusammengeführt und mit einigen Überraschungsmomenten aufwarten können. Insgesamt war das Buch schnell ausgelesen und ein wirkliches Lesehighlight in diesem Jahr für mich gewesen!

 

Fazit

Ich kann das Buch wirklich jedem nur wärmstens empfehlen, der intelligent geschriebene und actionreiche Thriller liebt. Garantiert nicht mein letzter Thriller, den ich von Gerd Schilddorfer lesen werde.

Kommentare

Gerd Schilddorfer kommentierte am 30. September 2013 um 14:32

Liebe Deengla,

herzlichen Dank für Deine Rezension und für die Begeisterung, die aus jeder Zeile spricht. Ich hoffe, die kleine Welt rund um John und Llewellyn und Calis und Salam hat es Dir angetan und Du bist das nächste Mal auch wieder dabei..:=)

Danke für Deine Teilnahme an der Runde und - "Falsch" wäre die naheliegendste Option..:=)

Liebe Grüße

Gerd