Rezension

Hat mich leider nicht überzeugt

Falling into you - Für immer wir - Jasinda Wilder

Falling into you - Für immer wir
von Jasinda Wilder

Inhalt:
Nell Hawthorne und Kyle Calloway waren von Kind auf die besten Freunde und haben so manche Situation gemeinsam gemeistert. Doch die größte Herausforderung liegt in ihnen selbst, denn mit 16 Jahren müssen sie sich dem stellen, was für andere schon lange offensichtlich war – ihren Gefühlen füreinander. Es folgt eine wundervolle Bilderbuchbeziehung, die jedoch an einem Abend für immer zerstört wird.
Doch dann tritt Kyles älterer Bruder Colton in Nells Leben und stellt dieses vollkommen auf den Kopf.

Fazit:
“Falling into you – Für immer wir” ist der erste Band der “The Falling”-Reihe von Jasinda Wilder und handelt von der ersten großen Liebe, schweren Schicksalsschlägen, Schuldgefühlen, Ängsten und Trauerbewältigung.
Nells größtes Problem ist, dass sie die Trauer nicht zulässt und somit auch niemals den schweren Verlust verarbeiten kann. Dies bringt ihr unheimlich viele Probleme, da sie sowohl physisch, als auch psychisch damit zu kämpfen hat. Auch Colton musste in seinem Leben bereits viele Schläge einstecken, doch gemeinsam finden sie den Trost, den sie brauchen.
“Falling into you – Für immer wir” lässt sich nur sehr schwer in Worte fassen, geschweige denn richtig bewerten. Ich persönlich habe eine Art Hassliebe zu diesem Buch entwickelt, da es so vielschichtig ist, dass ich mich nicht so recht entscheiden kann, was ich nun letztendlich davon halten soll.
Aufgeteilt ist das Buch in drei Teile. Der erste dreht sich um die erste große Liebe, die Nell mit Kyle zusammen erfährt. Dieser war so unheimlich schön und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Obwohl mir Kyle etwas zu glatt war, habe ich im Endeffekt ihn seinem Bruder vorgezogen. Die Wendung in Nells Leben kam sehr plötzlich und wirkte sich sehr verstörend aus. An Dramatik und Tragik konnte dies kaum übertroffen werden.
Ab dem zweiten Teil, in dem die Geschichte zwischen Nell und Colton beginnt, geht es leider rapide abwärts. Coltons Geschichte ist nicht weniger tragisch als Nells, doch das gemeinsame Leid, das anfangs noch gut in die Geschichte passt, zieht sich bald qualvoll in die Länge. Der Gipfel des ganzen war eine Bettszene, die sich über sage und schreibe 20 Seiten erstreckt hat. An dieser habe ich drei Tage lang gelesen, da ich das Buch jedes Mal leicht genervt beiseitegelegt habe.
Während sich der zweite Teil des Buches sehr in die Länge gezogen hat, wirkte der dritte regelrecht gehetzt. Natürlich mussten noch ein paar Klischees eingebaut werden und es macht ein wenig den Anschein, als hätte es Jasinda Wilder gegen Ende hin ziemlich eilig gehabt, endlich fertig zu werden.
Auch diese gesamte Lesestimmung war ziemlich seltsam. Der erste Teil mit Kyle war noch richtig schön, aber ab dem zweiten Teil entstand eine ziemlich bedrückende und depressive Grundstimmung, die bis zum Ende anhält. Natürlich passte das auch zu den Umständen, aber ab und an ein paar Lichtblicke und etwas mehr Optimismus wären doch wünschenswert gewesen. Was das Drama betrifft, hat die Autorin scheinbar versucht, sich immer wieder selbst zu übertrumpfen. Einige Dinge waren durchaus nachvollziehbar, andere wiederum vollkommen überzogen.
Die gesamte Geschichte hat sich im Grunde nur um Nell und Colton gedreht und von ihrer Umwelt hat man so gut wie nichts mitbekommen. Das finde ich sehr schade, denn obwohl die Charaktere sehr tiefgründig behandelt wurden, erfährt man über ihr Umfeld rein gar nichts. Was haben die beiden in den letzten 2 Jahren getan außer Trübsal zu blasen und zu versuchen, nicht die Fassung zu verlieren?
Was mir richtig gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass beide Charaktere sich mit Musik beschäftigen und auch darüber ausdrücken.
Auch positiv zu erwähnen ist, dass die Geschichte sowohl aus der Perspektive von Nell, als auch von Colton erzählt wird. So bekommt man sehr gute Einblicke in ihre Gefühlswelt.
Insgesamt konnte mich “Falling into you – Für immer wir” von Jasinda Wilder leider nicht allzu sehr begeistern, da nach einem starken Anfang leider nur ein schwacher, lang gezogener Mittelteil und ein sehr gehetztes Ende folgen.