Rezension

Hat mich enttäuscht

Die letzte Tochter von Versailles -

Die letzte Tochter von Versailles
von Eva Stachniak

Bewertet mit 2 Sternen

er französische König Ludwig XV. hat ein Faible für blutjunge Mädchen. Sein Kammerdiener Lebel sucht ständig in den ärmlichen Straßen von Paris nach Nachschub. So gerät die junge, schöne Véronique seinen Focus. Für Véroniques Mutter, eine Altkleiderverkäuferin, ein gutes Geschäft: ein Maul weniger zu stopfen und erhoffte Beziehungen zum Hof.

Das Mädchen selbst wird in ein Haus am Hirschpark gebracht und lernt, wie man sich am Hof bewegt. Dann wird sie einem „polnischen Grafen“ zugeführt, der natürlich niemand anderer als Ludwig ist. Als sie schwanger wird, ist es vorbei mit dem feudalen Leben, denn als sie erfährt, wer der Kindesvater ist, spricht sie das auch mehrfach aus - ein gefährlicher Fauxpas. Man nimmt ihr, wie üblich das Kind weg. Marie-Louise wächst zunächst als Mündel von Bediensteten auf und wird später an eine Hebamme weitergereicht, deren Beruf sie erlernt.

Sie heiratetet Pierre, einen Advokaten, und kurz nach der Revolution von 1789 kommt das Gerücht auf, sie sei eine Tochter des Adels.

 

Meine Meinung:

 

Ich kenne die historischen Romane der Autorin, die im Zaren-Reich spielen und habe mich auf einen ähnlichen opulenten Roman gefreut. Doch leider wurde ich ziemlich enttäuscht.

 

Véroniques Geschichte wird einfach langatmig und wenig fesselnd erzählt. Die Autorin verliert sich in zahlreiche nebensächliche Details, die den ohnehin flachen Spannungsbogen weiter abflachen lässt. Selbst die Auftritte einer Madame de Pompadour können die Geschichte nicht retten.

 

Es dauert gefühlt „ewig und drei Tage“ bis die Leser am Schicksal von Marie-Louise teilnehmen darf. Auch hier, kaum Spannung, obwohl die Handlung während der Französischen Revolution angesiedelt ist, und täglich Köpfe rollen. Da kenne ich spannendere Romane aus dieser Zeit.

 

Mit den Charakteren werde ich auch nicht so recht warm. Véronique wird als sehr schön, aber etwas dümmlich dargestellt. Sie bemerkt nicht, dass der „polnische Graf“ niemand anderer als der König ist.

 

Die Dekadenz des Königshofes ist recht gut getroffen. Sie wird unter Ludwigs Enkel, Ludwig XVI. in der Revolution münden.

 

Fazit:

 

Dieser historische Roman aus der Zeit des Umbruchs hat mit enttäuscht, daher nur 2 Sterne.