Rezension

Hass, Eifersucht und Intrigen

Mord im Dirnenhaus - Petra Schier

Mord im Dirnenhaus
von Petra Schier

Bewertet mit 4 Sternen

Köln, Ende des 14. Jahrhunderts. In einem Dirnenhaus stirbt ein ehrbarer Kölner Bürger, ein bekannter Goldschmied. Nur wenig später passiert Gleiches an gleicher Stelle: Der Schöffe, der Ermittlungen anstellt und eine Dirne des Hauses sterben ebenso, und es stellt sich heraus, dass alle drei vergiftet wurden. Doch wie? Und womit? Der Stadtrat lässt jedenfalls erst mal nicht nur die Dirnen ins Gefängnis zur peinlichen Befragung werfen, sondern auch noch die alte Kräuterfrau Ludmilla, die ein Zeuge kurz vor den Morden aus dem Haus hat kommen sehen. Damit nicht genug, stellt sich heraus, dass es vergiftete Pralinen waren, und diese Pralinen ausgerechnet aus der Apotheke von Adelina stammten. Plötzlich wird sie von einer, die um Hilfe gebeten wurde, zu einer Verdächtigen, und zu allem Überfluss treibt sich auch noch ein Mönch in Köln herum, der aus den Tagen in Italien und Frankreich noch ein Hühnchen mit Neklas, Adelinas Mann zu rupfen hat.

Ein bösartiger Fall mit einigen Verstrickungen. Einige Verdächtige, die sich mal mehr, mal weniger verdächtig benahmen. Und das Eintauchen in die Zeit des Mittelalters: So schreibt man historische Krimis, die bei der Stange halten. Die Autorin hat ein fundiertes Wissen über diese Zeit, das sie fantasievoll und unterhaltend an den Mann zu bringen versteht. Es fällt leicht, Adelina und Neklas auf ihrer Wahrheitssuche zu begleiten, es macht neugierig auf weitere Fälle, die ich auf jeden Fall vornehmen werde. Dass es nicht die volle Punktzahl gibt, ist lediglich der Tatsache geschuldet, dass ich relativ zeitig den Täter im Auge hatte und einige Charaktere arg schwarz-weiß gezeichnet sind. Trotzdem kann ich dieses Buch vorbehaltlos allen historisch Interessierten empfehlen und auch solchen, die einen Regiokrimi suchen, denn nachdem, was ich so gehört habe, kann ein Kölner noch immer einige Schauplätze auch heute noch aufsuchen.

Kommentare

hobble kommentierte am 16. Mai 2016 um 05:48

Klingt interessant

E-möbe kommentierte am 16. Mai 2016 um 11:51

Das ist es tatsächlich.