Rezension

Harte realistische Geschichte über den frühen Tod des Lebenspartners

Betreff: Falls ich sterbe
von Carolina Setterwall

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch hat mich sprachlos gelassen. Ich musste das gelesen erst einmal in Ruhe sacken lassen. Unbeschönigt, ehrlich, rational, voller Emotionen, Trauer und schonungslos ehrlich berichtet Carolina Setterwall vom plötzlichen Tod ihres Lebenspartners über Nacht. Sie muss weiterleben, gemeinsam mit Ihrem Sohn Ivan. Sie sagt selber, dass sie das nicht verdient hat, sie hätte sterben sollen. 
Das Buch ist wie ein langer Brief an Aksel geschrieben. Sie schreibt direkt ihn an, erzählt in Rückblenden und im hier und jetzt was sie empfindet. Sie erzählt ihm, wie es für Sie war, ihn im Bett Tod vorzufinden. Wie ihre Beziehung bis zu diesem Punkt lief, was sie alles bereut, was sie sich wünscht für ihren gemeinsamen Sohn. Wie sie der Zukunft entgegenblickt. Wie sie eine neue Liebe findet. Wie sie weiterleben kann/soll. 
Dabei geht sie mit sich selber hart ins Gericht, beschönigt nichts. Verurteilt sich selber. Macht eine Therapie, sucht nach einer Lösung. 
Das Buch hat mich sehr gefesselt und mich während Tagen beschäftigt. Die Worte sind so gut gewählt, sie erklärt in einer Weise was das ganze mit ihr angerichtet hat wo ich einfach nur ohne Worte bleibe. Das Leben ist nicht fair - zu niemandem. Phasenweise hat sie Selbstmitleid, dann ist sie wieder wütend auf alle und alles. Das Buch ist einfach nur Brilliant geschrieben, grosses Lob an die Übersetzerin, sie hat das hervorragend gemacht und transportiert die Gefühle und Gedanken in vollster Weise. 
Ich kann das Buch nur empfehlen, es erweitert den Horizont.