Rezension

Haie sind friedlicher

Unter Haien - Nele Neuhaus

Unter Haien
von Nele Neuhaus

*** Klappentext ***
New York, 1998: Die junge Investmentbankerin Alex Sontheim ist durch harte Arbeit und Zielstrebigkeit dort angekommen, wo sie immer hinwollte: ganz oben. Als sie den milliardenschweren Geschäftsmann Sergio Vitali kennenlernt, beginnt eine heiße Affäre. Alex genießt es, am Leben der wirklich Mächtigen teilzuhaben und gibt zunächst nichts auf die Stimmen, die sie vor Vitali warnen. Doch dann bringt eine ungeheuerliche Entdeckung Alex in tödliche Gefahr.

*** Meine Meinung ***
Da ich mittlerweile durch die Taunus-Krimis über Kirchhoff und Bodenstein ein Fan von Nele Neuhaus geworden bin, musste ich „Unter Haien“ natürlich lesen. Man sollte allerdings bedenken, dass „Unter Haien“ das erste Buch Neuhaus’ war und nur jetzt nach ihren Erfolgen mit den Taunus-Krimis neu aufgelegt wurde.
Wenn man es oberflächlich betrachtet, dann ist „Unter Haien“ spannend und die Spannung steigert sich kontinuierlich. Leider gibt es aber zwischendrin immer wieder Phasen, in denen ich das Buch einfach nur langatmig fand. Da fiel mir die Konzentration schwer, denn ich empfand es nur als Gelaber.
Die Figuren sind klischeehaft gestrickt und weisen wenig bis keine Entwicklung auf. Da ist der Mafiosi, der nach außen hin den Guten gibt und hinter den Kulissen die mörderischen Fäden zieht - das ist ja noch recht interessant. Doch die Hauptfigur Alex Sontheim ist in meinen Augen recht unglaubwürdig. Beruflich ist sie tiptop, aber persönlich und emotional einfach nur unterentwickelt. Sie lebt für die Arbeit und erkennt nicht, was sich hinter der Fassade des Mafiosi verbirgt. Das ist so blauäugig.
Auch die anderen Personen bedienen ihre Klischees.
Die Schreibweise Neuhaus’ ist gut und locker lesbar, aber wegen der Längen und Überladung mit Klischees, vergebe ich nur 2,5 Punkte.