Rezension

haarsträubend, aber spannend

Seelenriss - Hanna Winter

Seelenriss
von Hanna Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Ein blutrünstiger Killer treibt in Berlin sein Unwesen. Er verätzt das Gesicht seiner Opfer mit Säure, nur um sie danach in den Tod zu stoßen. Scheinbar hat er eine "Todesliste", die er nach und nach abarbeitet. Lena Peters, Super-Mega-Profilerin und ihr Kollege Wulf Belling hängen sich an seine Fersen und das Spiel kann beginnen.

Meine Meinung:

Soweit, so gut. Die Spannungskurve zieht sich durch das gesamte Buch, es wird kein Stück langweilig.
Wir erleben die Geschichte aus mehreren Perspetiven.
Zum einen begleiten wir die Opfer bei ihren letzten Strunden, erfahren gerade so viel über sie, dass wir mit ihnen fühlen können, wenn sie dann einen qualvollen Tod erleiden. Allerdings ohne zu wissen, warum.
Ab und an gibt auch der Killer seine Gedanken preis. Am Anfang noch völlig undurchsichtig, wird dem Leser aber Puzzleteil für Puzzleteil zugespielt, bis man dann kurz vor Showdown Bescheid weiß. Sowas gefällt mir ja ziemlich gut, etwas in die Seele des Psychopathen einzutauchen und sein Motiv zu verstehen. Das hat die Autorin super gelöst und es ist auch nicht zuviel des psychopathischen Gebrabbels.

Hauptsächlich ist man natürlich aber mit Lena (an den Namen kann ich mich einfach nicht gewöhnen, klingt aufgesetzt...) und ihren Kollegen unterwegs und verfolgt die Ermittlungsarbeit. Zu Beginn habe ich noch gedacht, dass bei diesem Roman auf dem Boden der Tatsachen geblieben wird und man eine realistische und authentische Arbeit erleben kann. Das wird aber von Seite zu Seite klischeehafter und lächerlicher.
Natürlich bekommt die Hyperprofilerin auch eine Morddrohung und kann damit kein Stück umgehen, sondern beginnt mit eigenen Ermittlungen, wird dann vom Fall abgezogen und bewältigt den Rest dann im Alleingang. Gähn..... Das hatten wir schon so oft, dass es einfach nur unglaubwürdig, langweilig und klischeehaft ist. Ich muss dann leider immer mit den Augen rollen, wenn ach so hochgelobte Ermittler, denen angeblich auf ihrem Gebiet keiner was vormachen kann, einen dummen Fehler nach dem anderen begehen.

Der Showdown ist leider genauso abgedroschen wie in jedem x-beliebigen amerikanischen Thriller. Schade.

Ich vergebe hier dennoch volle 4 Sterne, denn trotz aller Kritik, ist der Schreib- und Erzählstil der Autorin umwerfend. Ich habe das Buch in 2 Tagen durchgelesen und musste mich zum Aufhören regelrecht zwingen.

Fazit:

Top spannender Thriller mit furchtbar abgedroschener und klischeeüberhäufter Profilerin