Rezension

guter Start für gute Fantasy

Spinnenkuss - Jennifer Estep

Spinnenkuss
von Jennifer Estep

Bewertet mit 5 Sternen

„Nachdem ihre Familie einem grausamen Feuerelementar zum Opfer fiel, wurde Gin zur Meuchelmörderin. Sie ist „die Spinne“, die ihre Opfer unnachgiebig zur Strecke bringt und zum Ausgleich als Köchin im besten Barbecue-Restaurant der Stadt arbeitet. Einzig Restaurantbesitzer Fletcher, Gins Mentor und Ersatzvater, weiß um ihr Doppelleben und versorgt sie unter der Hand mit Aufträgen. Doch als sich ihre neue Mission als Falle entpuppt, stürzt Gins Welt ins Chaos. Welcher ihrer unzähligen Feinde kennt ihre wahre Identität? Um ihren Gegner zu enttarnen, muss die Spinne ihr Netz verlassen und die Seite wechseln. Doch das Letzte, was man im Kampf gegen übermächtige Elementarmagie braucht, ist Ablenkung - besonders in Form des sexy Detectives Donovan Caine.“

Ihr war sehr gespannt auf diese neue Reihe und wurde überhaupt nicht enttäuscht. Gin braucht sich nicht vor Kate Daniels oder ähnlichen Heldinnen zu verstecken.
Gin ist ein starker aber auch sehr verletzlicher Charakter. Sie weiß genau was sie will und kann die Folgen ihrer Handlungen abschätzen. Ihre Arbeit als Auftragskillerin macht ihr nicht direkt Spaß, sie hat so aber etwas, mir dem sie Menschen helfen kann, denn eigentlich werden nur Fälle geschildert, in denen ihr Opfer sehr viel Dreck am Stecken hatte. So versucht sie scheinbar, die Welt etwas besser zu machen.

Ihr neuster Fall jedoch macht weder die Welt besser noch gelingt ihr der Abschluß, denn sie wird hereingelegt und soll selbst liquidiert werden. Nach Verlusten, Hoffnungen und Rettung muß sie Entscheidungen treffen, die nicht nur ihre Leben auf den Kopf stellen; auch ihre Mitstreiter müssen Risiken eingehen und mit den Konsequenzen leben.

Gin hat schon vieles hinter sich, sie gibt jedoch nie auf. Von ihrer schweren Vergangenheit erfährt der Leser im Laufe der Geschichte immer mehr und am Ende wird ein Knüller enthüllt, mit dem weder ich als Leser noch Gin als Charakter gerechnet hätte.

Gin als Charakter schafft es, diese Geschichte zu tragen und sie kommt ohne die große schmalzige Liebe aus. Natürlich gibt es Männer ins Gins Leben, aber ihr Lebensglück hängt nicht davon ab. Und nicht umsonst hat sie den Beinamen „die Spinne“; sie liegt in ihrem Netz auf der lauer und wartet auf ihre Gelegenheit.

Die Geschichte wird von Gin erzählt, der Leser erfährt also hauptsächlich ihre Gefühle, ihre Beweggründe. Doch durch eine gute Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis bekommt der Leser auch Einblicke in ihre Mitstreiter.

Die Geschichte wird bildhaft, souverän, actionreich, aber auch ruhig erzählt. Auch die Nebencharakter und die Gesellschaftsordnung werden realistisch dargestellt und machen neugierig, wie es wohl mit allem weiter gehen wird.

Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil. 5 Sterne.