Rezension

guter (Jugend-)Thriller

Dorfprinzessinnen
von Kathrin Schrocke

„Dorfprinzessinnen“ ist nun das dritte Jugendbuch, welches ich von Kathrin Schrocke gelesen habe. Und auch bei diesem Buch, konnte ich mich schnell in die Geschichte einfinden. Die Autorin beschreibt Situationen, aber auch Orte und die Umgebung, sehr detailliert, so dass ein realistisches Bild vor meinem inneren Auge entstanden ist.

Kathrin Schrocke hat ein gutes Gespür für die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere. Manchmal reichen nur wenige Worte aus, und ich bekomme trotzdem ein gutes Bild von der beschriebenen Person. Dies gefällt mir an Kathrin Schrockes Schreibstil sehr gut. Während des Lesens erhält man viele Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonistin, Kirsten. Dadurch gewinnt ihr Charakter an Tiefe und ich habe während des Lesens ein gutes Gespür für sie bekommen.

„Dorfprinzessinnen“ ist ein guter (Jugend-)Thriller, welcher es durchaus versteht, den Leser zu fesseln. Bei spannenden Büchern versuche ich immer, mir eigene Gedanken zu machen, und nicht der Fährte, welche der Autor auslegt, zu folgen. Bei diesem Buch ist mir dies nicht gelungen und ich konnte einfach nicht anders, als der von Frau Schrocke ausgelegten Spur zu folgen. Dadurch ergaben sich einige unerwartete Wendungen, welche die Geschichte noch spannender gemacht haben.

Die eigentliche Thriller-Handlung beginnt für mich erst mit Patrizias Verschwinden. Und obwohl die ganze Geschichte auch im Vorfeld auf diesen Punkt hinsteuert, werden zu Beginn einige Nebengeschichten verfolgt. Dabei geht es um Thematiken wie „ankommen“, „neu sein“  aber auch „Akzeptanz“ und „Freundschaft“.  Auch dieser Part der Geschichte hat mir gut gefallen, da er auf mich sehr authentisch wirkte.

Sowohl bei „Freak City“ als auch bei „Finding Alex“  hat mir jeweils die besondere emotionale Tiefe der Protagonisten, aber auch der erzählten Geschichte gefallen. Diese Tiefe habe ich bei diesem Buch leider etwas vermisst. Ich kann dies auch gar nicht so genau in Worte fassen, aber beim Lesen hat mir einfach dieses gewisse Etwas, welches die anderen beiden Bücher der Autorin absolut haben, gefehlt.

Fazit:

Die erzählte Geschichte hat mir gut gefallen und mit Kirsten hat die Autorin eine sympathische und glaubhafte Protagonistin geschaffen. Der Spannungsbogen ist von Anfang an vorhanden, steigt in der zweiten Hälfte jedoch deutlich an. Das Ende hat mich mit einigen unerwarteten Wendungen überrascht und mir insgesamt wirklich gut gefallen. Im Vergleich zu den vorherigen Büchern fehlt mir bei „Dorfprinzessinnen“ jedoch ein klein wenig der emotionale Tiefgang, welcher bei den anderen beiden Büchern stärker ausgeprägt ist.