Rezension

Gute Idee, mittelmäßige Umsetzung

The Upper World – Ein Hauch Zukunft
von Femi Fadugba

Bewertet mit 2.5 Sternen

Disclaimer: Ich habe das Buch für eine Leserunde bei wasliestdu.de gewonnen.

Inhalt:

Esso ist ein schwarzer Teenager und lebt im Jahre 2020 in London. Er geht zur Schule und lebt alleine mit seiner Mutter. Geplagt von Schulverweisen und typischen Teenager-Problemen ist er eines Tages zur falschen Zeit am falschen Ort, denn er sieht dabei zu, wie ein Gangmitglied zusammen geschlagen wird. Er fürchtet daher um sein Leben. Später hat er einen Autounfall. Während er bewusstlos wird, fällt er in eine Art Zeitspirale, die ihm zeigt, wie sein Leben in der Zukunft aussehen wird. 

Die zweite Perspektive spielt im Jahre 2035 aus Rhias Sicht. Rhia musste ohne Eltern in einer Pflegefamilie aufwachsen, findet aber eine große Zuflucht beim Fußballspielen. Für die Schule muss sie Nachhilfe-Unterricht nehmen und ihr Tutor wird Dr. Esso. Dieser entführt sie in die Welt der Physik und Mathematik und schnell wird klar, dass er ein persönliches Interesse daran hat, dass Rhia seine Erklärungen zu Energie, Zeit, Lichtgeschwindigkeit so schnell wie möglich versteht, da er auf ihre Hilfe angewiesen ist. 

Meinung:

Die Idee ist im Grunde ganz toll. Wir haben hier 2 Zeitstränge mit zwei Personen. In der Welt von Esso passiert etwas, das er auch nocht 15 Jahre später unbedingt verhindern möchte und hier beginnt dann Rhias Geschichte. Leider passiert in den ersten 100 Seiten des Buchs nicht viel, was es schwer macht, in das Buch reinzufinden. Man muss auch sagen, vieles ist im Slang geschrieben. Ich persönlich kam damit sehr gut klar, aber für andere kann es dann nochmal schwieriger werden, reinzukommen. Ungefähr ab Seite 140 nimmt die Geschichte erst an Fahrt an. Und das Tempo hält sich dann auch einige Zeit. Es gibt die ein oder andere Überraschung im Buch, ich würde aber nicht sagen, dass sich die Spannung halten kann wie bei einem "Thriller".

Der Anfang war von der Geschichte her sehr holprig. Man muss hier sagen, dass es sich um ein Erstlingswerk des Autors handelt und das merkt man insbesondere am Anfang. An der ein oder andere Stelle versucht der Autor zu sehr, dass es sich liest, als wäre es von einem Teenager geschrieben worden. 

Gut gefallen haben mir die mathematischen und physikalischen Erklärungen. Ich fand diese sehr spannend, interessiere mich aber auch persönlich dafür. Wer das nicht so tut, kann über diese Stellen aber auch ganz gut hinwegsehen und sich voll und ganz auf die Geschichte selbst konzentrieren. Die Geschicht aus Rhias Sicht war insgesamt sehr viel angenehmer zu lesen, da sie aus Essos Sicht häufig verwirrend war. 

Insgesamt ein ganz gutes Buch, sehr gute Idee aber eher mittelmäßige Umsetzung.