Rezension

Gute afrikanische Fantasy

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia -

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
von Roseanne A. Brown

Bewertet mit 4 Sternen

A Song of Wraiths and Ruin von Roseanne A. Brown erzählt die Geschichte von dem jungen Flüchtling Malik und seinen beiden Schwestern, die in Ziran, der Hauptstadt Sonandes, ankommen und auf ein besseres Leben hoffen, auch wenn sie ihre Herkunft verschweigen müssen. Doch schon kurz darauf wird Maliks Schwester Nadia von dem Wesen Idir entführt. Um sie zu befreien, wird von Malik verlangt, Prinzessin Karina zu töten.

Zeitgleich wird in Ziran das Solstia-Turnier vorbereitet, bei dem die Nationen gegeneinander antreten. Doch kurz vor dem Beginn des Turniers wird Karinas Mutter ermordet. Und so beschließt sie, dass der Gewinner des Turniers sie zur Frau nehmen darf. Denn um ihre Mutter zurück ins Leben zu holen, benötigt sie das Herz eines Königs.

Roseanne A. Brown hat mit dieser Geschichte das Rad sicherlich nicht "neu erfunden", trotzdem gefiel mir die Story gut, was vor allem an beiden Hauptfiguren lag. Insbesondere Malik ist ein toller, aber eher untypischer Hauptcharakter: Er leidet unter extremen Panikattacken, schämt sich nicht zu weinen und ist definitiv kein "Bad Boy". Trotzdem beweist er während der Geschichte öfter seinen Mut und seine Stärke. Zumal niemand erfahren darf, woher er stammt. Karina ist zwar auch eine sympathische Figur, aber Malik hat ihr, jedenfalls für mich, die Show gestohlen.

Generell ist die Geschichte gespickt mit Spannung, Intrigen, Magie und Romantik. Langeweile kommt beim Lesen nicht einmal auf. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Seiten fliegen nur so davon. Teilweise passiert aber zu viel. Hin und wieder hätte der Story eine ruhigere Phase gut getan. Außerdem erfährt man zu wenig über die Entstehung und den Aufbau dieser Welt. Bis auf die Stadt Ziran erfährt der Leser so gut wie gar nichts über die anderen Städte. Zudem hätte ich mir mehr Szenen zwischen Karina und ihrer Mutter (die eher unsympathisch erschien) gewünscht. Deren Tod und Karinas Trauer hat mich nämlich leider gar nicht bewegt. Ein Plus geht aber an die Lovestory. Es ist keine "Liebe auf den ersten Blick"-Geschichte, sondern eher eine Liebe, die durch Kennenlernen entsteht und die sehr realistisch erzählt wurde. Auch die Rolle der Magie in dieser Welt hat die Autorin interessant dargestellt.

Wer also eine spannende Fantasy-Geschichte mit afrikanischen Elementen, sympathischen Hauptfiguren und Magie mag, der wird mit der Story Spaß haben. Man sollte aber vielleicht nicht zu hohe Erwartungen haben.