Rezension

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Gut geschrieben, aber nicht meine Story

Schicksal -

Schicksal
von Zeruya Shalev

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Nach dem Tod ihres Vaters sucht Atara seine geheimnisvolle erste Frau. Wer ist diese Rache, von der in Ataras Kindheit nie geredet werden durfte? Aber als sie Rachel endlich gefunden hat, nimmt ein gänzlich ungeahntes Schicksal seinen Lauf…

Das ist der Anfang des Klappentextes. Aufgrund dieser Beschreibung habe ich zum Buch gegriffen. Was mir beim Lesen leider nicht aufgefallen ist, ist das „gänzlich ungeahnte Schicksal“, so dass ich das Buch mit anderen Erwartungen verbunden habe und mich diese Beschreibung in die Irre geführt hat.

Achtung SPOILER !!!

Atara macht sich auf die Suche nach Rachel und ich bin dabei davon ausgegangen, dass Rachel eine interessante Geschichte über das Kennenlernen, die Ehe, die Arbeit im Untergrund, etc. zu erzählen hätte und noch das ein oder andere Geheimnis preisgibt. Stattdessen betrifft das „ungeahnte Schicksal“ Atara, deren Mann unerwartet verstirbt.

SPOILERENDE

Das halbe Buch geht in erster Linie um Ataras Gedanken und Gefühle – zu ihrem Vater, ihrer Mutter, ihren (Stief-)Kindern, etc. Diese sind sehr gut und detailliert beschrieben und als Leser bekommt man einen sehr guten Einblick in ihre Gefühlswelt und warum sie so handelt wie sie handelt. Darunter leidet aber meines Erachtens nach die Story. Ich hatte an einigen Stellen das Gefühl auf der Stelle zu treten. Es ging gefühlt nicht voran.

Gut waren auch die Darstellungen des Lebens vor Ort. Diese hätten ruhig umfangreicher sein können. Das hätte meines Erachtens nach noch mehr Atmosphäre geliefert.

Die Story ging für meinen Geschmack nicht wirklich vorwärts. Ich hatte das Gefühl ich drehe mich ein Stück weit im Kreis. Daher fand ich das Buch jetzt nicht wirklich spannend, sondern eher langweilig – langatmig.

Fazit:

Wer auf bildliche Sprache und viel inneren Gewissenskonflikt und Gefühle steht und mit der „richtigen“ oder keiner speziellen Erwartung zum Buch greift, der bekommt ein paar nette Stunden auf dem Sofa geliefert. Tiefgründig ist es, aber die Story hat eindeutige Schwächen. Ein für mich typisches Buch, das man weder empfehlen kann noch davon abraten. Hier sollte man den Klappentext genau lesen und auf sein eigenes Bauchgefühl entscheiden.