Rezension

Grandioser Auftakt

Zeitenzauber 01. Die magische Gondel - Eva Völler

Zeitenzauber 01. Die magische Gondel
von Eva Völler

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Die 17-jährige Anna verbringt ihre Sommerferien in Venedig. Bei einem Stadtbummel erweckt eine rote Gondel ihre Aufmerksamkeit. Seltsam. Sind in Venedig nicht alle Gondeln schwarz? Als Anna kurz darauf mit ihren Eltern eine historische Bootsparade besucht, wird sie im Gedränge ins Wasser gestoßen – und von einem unglaublich gut aussehenden jungen Mann in die rote Gondel gezogen. Bevor sie wieder auf den Bootssteg klettern kann, beginnt die Luft plötzlich zu flimmern und die Welt verschwimmt vor Annas Augen …

Meine Meinung:

Einmal Zeitreise gefällig? Kein Problem! Aussuchen wohin? Nicht möglich!

Wir bekommen diese tolle Geschichte aus Sicht der Protagonistin Anna erzählt. Mehr als einmal war ich dafür sehr dankbar, weil ich den Eindruck hatte, mitten im Geschehen zu sein. Auch ihre Gefühle sind durch diese Erzählweise klarer und verständlicher, weil für mich doch die ein oder andere Sprunghaftigkeit in ihrem Verhalten überrascht oder sehr unvorhersehbar ist.

Am Anfang hatte ich ein Problem, mich in den Schreibstil einzufinden. Dabei kann ich noch nicht mal genau sagen, woran dies lag. Das Lesen ist mir einfach schwer gefallen. Nach der Hälfte hat sich das aber gelegt und ich kam schneller bzw. flüssiger voran. Die Beschreibung der Umgebung war sehr bildlich und ich hatte mehrmals das Gefühl den Kanal wirklich riechen oder das Wasser plätschern zu hören. Das Venedig von 1499 ist also tatsächlich vor meinem inneren Auge erschienen und dafür gibt es einen dicken Pluspunkt.

Die Spannung hat sich erst nach ca. 150 Seiten wirklich aufgebaut. Vorher werden die Charaktere beschrieben und wir lernen Venedig näher kennen. Richtig spannend wurde es für mich erst danach, weil dann auch die Geschichte dynamischer wurde und sich einige Fragen geklärt haben. Beispielsweise wie es mit den Zeitreisen funktioniert oder welche Rolle Anna in der ganzen Sache inne hat. Zum Ende bekommen wir noch einen Cliffhanger und ich freue mich schon auf Band 2, weil die Geschichte von Anna und Sebastiano noch sehr interessant zu werden scheint.

Anna als Charakter war sehr angenehm. Während sie sich am Anfang nur für ihren iPod interessieren kann, lernt sie schon bald die Vorzüge von einem Stück Seife oder einem Kamm kennen. Ihr Verhalten war für mich zum größten Teil nachvollziehbar und realistisch. Jeder, der sich 500 Jahre in der Vergangenheit wiederfindet, muss diese Welt wohl neu entdecken und genau dieses Abenteuer erleben wir durch Annas Augen. Einziger Kritikpunkt an ihrem Charakter waren ihre Gefühle für die Männerwelt. Von manchen Geständnissen war ich dann doch sehr überrascht, weil es vorher keine Anzeichen gab. Vielleicht war Anna aber genauso überrascht, dann würde ich meine Kritik wieder zurücknehmen [;)]

Insgesamt ein magisches Zeitreiseabenteuer, mit einer starken, mutigen Protagonistin, die ihren Weg geht und sich gleichzeitig für andere einsetzt. Dabei fehlt auch der Held nicht, der hier durch sein sympathisches Grinsen besticht. Gelungen, aber kleine Steigerungen sind noch möglich. Ich bin auf Band 2 gespannt.

Bewertung: 4 / 5 Sterne