Rezension

Grandios fabuliert

Der Weltreporter
von Hannes Stein

Bewertet mit 5 Sternen

Der Weltreporter: Ein Roman in zwölf Reisen von Hannes Stein, erschienen im Galiani-Berlin ein Imprint von Kiepenheuer & Witsch am 11. Februar 2021.

Julia Bacharach ist eine der Wenigen, die beim Lockdown ausgehen dürfen, weil sie Immun gegen „die Krankheit“ ist. Dabei trifft sie auf den Reporter Bodo von Unruh. Der bereist für ein Magazin die Welt und berichtet haarsträubendes und unglaubliches. Trotzdem werden die Taxi fahrende Studentin und der reisende Reporter ein Paar.

Man muss sich auf abstruses einlassen können um dieses Buch, dass in einer nicht zu fernen Zukunft spielt zu genießen. Die 12 Reisen, die quasi Kurzgeschichten aus einer anderen Welt sind, sind z.T. völlig abwegig, auf jeden Fall erheiternd und abgedreht. Die Liebesgeschichte zwischen Julia und Bodo bildet den Ramen.

Hannes Stein nimmt sich bei den 12 Reisen immer wieder Dinge, die so sein könnten aufs Korn, fabuliert so lange, bis es zäh wird und springt dann zurück in eine Liebesgeschichte, die nicht wie eine wirkt. Der Schreibstil ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, insgesamt wird man aber gut und beschwingt humoristisch unterhalten. Klare Leseempfehlung für Leute mit Humor die Dr. Doolittle als Tatsachenbericht durchgehen lassen, um ihren Spaß zu haben.