Rezension

Gibt es mehr zwischen Himmel und Erde als wir denken?

Die achte Offenbarung - Karl Olsberg

Die achte Offenbarung
von Karl Olsberg

Bewertet mit 4 Sternen

Der Historiker Paulus Brenner wird aus seinem Alltagstrott gerissen, als ihm ein unbekannter Amerikaner ein altes Buch mit verschlüsselten Handschriften aus dem Nachlass seiner Großmutter überreicht. Wie sich herausstellt, hat ein Mönch Prophezeiungen und Visonen über bekannte Ereignisse der Vergangenheit aufgeschrieben. Paulus folgt den Hinweisen aus dem Buch und bringt sich in Lebensgefahr. Gleichzeitig wird in einem amerikanischen Geheimlabor ein bösartiger Virus vermisst, der eine Pandemie auslösen könnte. Verbirgt sich dahinter eine terroristische Vereinigung und was hat das alles mit dem Buch zu tun?

Karl Olsberg fesselt mit seinem Schreibstil den Leser von Anfang an. Dabei versteht er es gekonnt kleine Rätsel in die Handlung einzubauen, die den Leser in die Ermittlungen mit einbeziehen.

Aus einem kleinen Historiker wird plötzlich ein Agent in geheimer Mission, der die Welt retten will. An seiner Seite steht, wie könnte es anders sein, eine schöne Frau, die ihn in einer brenzligen Situation vor dem Schlimmsten bewahrt. Nur ist dies keine geheimnisvolle Spion, sondern die touristenführende Studentin Mele.

Zusammen erleben die zwei eine Reihe von mysteriösen Abenteuern, die sich aus den entschlüsselten Seiten des geheimnisvollen Buches ergeben. Diese Handschriften sind der Dreh- und Angelpunkt des Romans. Jeder Abschnitt beginnt mit einem neuen verschlüsselten Teil - einer Offenbarung, den Paulus decodieren muss. Dabei wird der Leser zum Rätsellösen aufgefordert. Skizzen und Hinweise helfen dabei. Unterhaltsam und kurzweilig wird ganz nebenbei noch das Zeitgeschehen vergangener Zeiten beleuchtet.

Zwischendurch wechselt der Erzählstrang dann wieder nach Amerika und beleuchtet dort das Geschehen um den verschwundenen Virus. Der damit beauftragte Ermittler Wheeler wird von seinen Vorgesetzten nicht ernst genommen und muss auf eigene Faust gegen die Vorschriften und Rangordnungen ankämpfen.

Die Charektere werden detailliert und glaubwürdig beschrieben. Jedem wird genug Raum gelassen, um sich zu entfalten. Besonders Paulus Brenner wirkt mit seiner warmherzigen leicht chaotischen Art als selbsternannter Retter sympathisch.

Bis zum Ende des Romans ist unklar wohin die Reise eigentlich gehen soll. Handelt es sich bei dem Manuskript um eine gut gemachte Fälschung oder gab es den mysteriösen Mönch wirklich und Paulus ist der auserwählte Retter. Dem Leser wird eine Lösung angeboten, jedoch mit der Option, auch ein anderes Ende herauszulesen.

Ein gut gemachter spannender unterhaltsamer Thriller, der ohne blutrünstige Täter und grausame Szenen auskommt.