Rezension

Gemischte Gefühle

One Last Act -

One Last Act
von Nicole Böhm

Bewertet mit 3 Sternen

Allyson studiert an der New York Music & Stage Academy Schauspiel und fühlt sich während dem Semester zunehmend überfordert und unter Druck gesetzt. Sie lernt Ethan kennen, der seine Karriere nach seinem Absturz an den Nagel hängt und einen neuen Weg einschlägt. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen und Allyson versucht neben dem Zeitaufwand für ihr Studium auch Zeit für Ethan freizuschaufeln. Dabei bewegt sie sich selbst immer weiter Richtung Abgrund. Um alles unter einen Hut zu bekommen, greift sie zu Mitteln, die nicht nur sie, sondern auch ihre Beziehung zu Ethan gefährden.

 

Das Cover gefällt mir richtig gut. Das Scheinwerferlicht passt hervorragend zum Thema. Der Schreibstil ist locker, leicht und jugendlich. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Allyson und Ethan erzählt, sodass man in beide Gefühlswelten abtauchen kann.

 

Allyson, kurz Ally, möchte unbedingt Schauspielerin werden. Dabei gibt es für sie keinen Plan B. Sie teilt sich mit Riley, die man aus dem ersten Band kennt, ein Apartment. Sie ist ein offener und bodenständiger Mensch, der sehr ehrgeizig ist. Dennoch kann sie auch über das Ziel hinausschießen.

Ethan ist eine wahre Rampensau. Er ist seit fast einem Jahr clean, kämpft jedoch immer wieder mit seiner Sucht. Die Verlockung ist gefühlt überall. Er ist nach seinem Absturz dankbar, dass es ihm besser geht und er Freunde hat, die an seiner Seite sind.

 

Allys Entwicklung hat mir leider nicht gefallen und konnte mich auch nicht überzeugen. Für mich war sie seit ihrem ersten Auftritt eine starke und vor allem willensstarke Person, jedoch ist sie jetzt eher schwach und frisst nur in sich hinein. Wobei sie eigentlich sonst eher kommunikativ war. Irgendwie habe ich sie hier nicht so ganz wiedererkennen können. Ihr Perfektionismus ging mir leider auch schwer auf die Nerven. Vor allem hat sie der Perfektionismus eher egoistisch wirken lassen, sodass sie leider viele Sympathiepunkte einbüßen musste.

 

Das Setting hat mir wieder richtig gut gefallen. New York und die Schule sind für mich einfach die perfekten Orte für diese Geschichte. Der Schauspielunterricht hat mir ebenfalls gut gefallen. Ich finde es schön, dass man einen Einblick hinter die Kulissen bekommt und mit welchen Themen sich die Studenten auseinander setzen müssen.

 

Zum Schluss hin überschlagen sich leider die Ereignisse, sodass die Handlung viel zu schnell abgehandelt wurde. Dabei wurden den Themen sonst der Freiraum gewährt, den sie brauchen. Hier hat die Mischung leider für mich nicht gestimmt.

 

Das Buch handelt von einem wichtigen Thema, welches nicht nur in der Schauspielbranche ein Thema ist. Der wachsende Druck fängt schon viel früher an. Teilweise sind Kinder schon in der Grundschule so stark unter Druck gesetzt, dass sie gar keine Kindheit genießen können. Daher finde ich es auch gut, dass das Thema einen entsprechenden Platz in dem Buch eingenommen hat.

 

Auch wenn mir vieles an dem Buch gefallen hat, so hat mich leider die Hauptprotagonistin nicht überzeugen können, sodass ich mit gemischten Gefühlen zu diesem Buch zurückbleibe.