Rezension

Gelungener Thriller, der den Leser in seinen Bann zieht

Der Sarg - Arno Strobel

Der Sarg
von Arno Strobel

Bewertet mit 5 Sternen

„Der Sarg“ von Arno Strobel ist als Taschenbuch im Fischer Verlag erschienen und umfasst 368 Seiten mit 58 nummerierten Kapiteln und einer Danksagung des Autors. Im Anschluss daran findet man noch einen kurze Leseprobe aus dem nächsten geplanten Buch von Herrn Strobel. Der Titel wurde prägnant und kurz ausgewählt entsprechend der Bezeichnungen der bisherigen Bücher von Herrn Strobel. Auch die Farbgestaltung des Covers wurde wie die Vorgänger recht schlicht gehalten mit schwarzem Hintergrund und großen, erhabenen Buchstaben des Titels, der sich sehr gut vom Hintergrund absetzt. Unterhalb der Schrift wurde das Bild einer liegenden jungen Frau eingefügt die auf eng bemessenem Raum, wie er in einem Sarg gegeben ist, fragend und ängstlich nach oben schaut.

Eva, Mitte 30 und allein lebend, die Erbin der Rossbacher Maschinenbaubetriebe, erwacht und stellt fest, dass sie in einem Sarg liegt. Natürlich überkommt sie eine fürchterliche Angst, beginnt zu schreien, wird ohnmächtig und erwacht in ihrem Bett. War alles nur ein Traum? Es gibt nur wenige Menschen denen sie sich anvertrauen kann. Von Kindheit an ist sie zerstreut und vergisst teilweise Dinge. Die Geschäftsführung des Unternehmens liegt in den Händen eines guten Freunds ihres verstorbenen Vaters, der aber bald schon die Leitung abgeben will. Dann jedoch wird ihre Halbschwester tot in einem Sarg liegend aufgefunden und Eva hat wieder einen ähnlichen Traum oder ist es doch Realität? Trachtet ihr jemand nach dem Leben z.B. um die Geschäftsführung zu übernehmen?

Arno Strobels Buch „Der Sarg“ erfüllt alle Kriterien, die ein guter Psychothriller mitbringen sollte. Die Spannung wird von Anfang an aufgebaut und reißt nicht ab. Er regt den Leser zum Mitdenken an wer der Täter sein könnte durch das beiläufige Aufblättern von Details und der Präsentation einiger mehrerer Personen, die anhand eines Motivs in Frage kämen. Das Wichtigste finde ich aber, dass er mit den Ängsten des Lesers spielt. Durch die Beschreibungen konnte ich förmlich der Situation in einem Sarg nachspüren und ich glaube, dass die wenigsten Leser diesen Zustand als angenehm empfinden und wohl kaum jemand ihn ausprobieren möchte. Mit dem leitenden Kommissar des Ermittlerteams Menkhoff trifft der Leser einen Bekannten aus dem Buch „Das Wesen“ wieder. Ein Vorwissen ist jedoch nicht erforderlich, einen Vorteil gibt es lediglich im Verständnis der Lebenssituation des Kommissars. Menkhoff wurde nach Köln versetzt und arbeitet nun mit einem neuen Team zusammen, denen je eigene Charaktereigenschaften zukommen, von denen man aber wenig privaten Hintergrund erfährt, was für die Zusammenarbeit aber auch nicht wichtig ist. Auch weitere Personen aus dem Umkreis der Protagonistin Eva werden von Herrn Strobel charakteristisch sauber ausgearbeitet, so dass sie vor dem Auge des Lesers als einzigartig erscheinen. „Der Sarg“ ist ein rundum gelungener Thriller, der den Leser bis zum Schluss in seinen Bann zieht und von mir deshalb eine klare Leseempfehlung erhält.