Rezension

Gelungener Krimi mit schöner historischer Atmosphäre.

Die Totenärztin: Wiener Blut -

Die Totenärztin: Wiener Blut
von René Anour

Ich schätze historische Kriminalromane sehr, denn ich liebe es wenn eine fiktive Geschichte mit historischen Fakten verschmilzt - daher habe ich mich sehr auf diesen Reihenauftakt gefreut.

Der Einstieg in das atmosphärische Setting hat mir gut gefallen. Der Autor weckt gekonnt ein historisches Wien zum Leben und zeigt ein Bild der damaligen Gesellschaft. Man folgt der Protagonistin Fanny und lernt ihre Tätigkeiten in der Pathologie kennen. Die schüchterne, junge Dame ist von Neugier getrieben und findet keine Ruhe, als eine Leiche nicht weiter untersucht werden soll. Sie folgt ihrem Instinkt und findet sich bald in eine Geschichte verwickelt, die immer gefährlicher und verzwickter wird.

Unterstützung bekommt sie durch ihre beste Freundin, ihren Cousin und von Max, den sie im Laufe der Geschichte kennenlernt. Alle diese Charaktere sind relativ jung und zeigen einen gewissen Leichtsinn beziehungsweise ein etwas blauäugiges Verhalten. Ein guter Start um die Charaktere weiter zu entwickeln, für meinen Geschmack war es fast etwas zu viel. Meine Neugier, wie es mit all diesen Personen weiter geht, ist jedoch geweckt.

Ein bisschen Romantik gibt es auch, beziehungsweise werden die Weichen für eine mögliche Beziehung gestellt. Doch nimmt dies in der Erzählung wenig Raum ein.

Der Kriminalfall selbst war faszinierend und mitreißend aufgebaut. Die Auflösung habe ich zwar schon früh geahnt, doch war es durchgehend schlüssig und stimmig.

Der dieser Fall ist zwar gelöst, doch der Epilog lockt bereits für den Folgeband. "Die Totenärztin: Goldene Rache" ist für Oktober 2021 angekündigt und der Klappentext klingt sehr vielversprechend.