Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Gelungene Twilight Fanfiction

Obsidian 01. Schattendunkel - Jennifer L. Armentrout

Obsidian 01. Schattendunkel
von Jennifer L. Armentrout

Alles in allem ärgere ich mich, dass sich die Autorin so sehr an Twilight gehalten hat, denn wenn ich mir ein neues Buch kaufe, dann möchte ich darin auch eine neue Geschichte auffinden, ich möchte neue Welten entdecken und nicht die gleiche Geschichte in grün vorgesetzt bekommen, die ich bereits etliche Male zuvor schon gelesen habe!

Bevor ich Obsidian gelesen habe, habe ich das neuere Buch von Jennifer L. Armentrout gelesen, Dark Elements. Ich war damals schon von dem locker leichten Schreibstil gefesselt und habe das Buch sehr gerne gelesen, daher musste auch Obsidian her und die Erwartungen waren sehr hoch!

Die Protagonistin ist super ausgearbeitet, sie ist nicht flach, sondern besitzt einen richtigen Charakter, ist nicht das naive Dummchen, oder der Überheld. Hier hat die Autorin das perfekte Mittelmaß gefunden, keineswegs übertrieben aber dennoch spannend und ansprechend. Im Verlauf des Buches erfährt sie kaum Wendungen oder Änderungen, sie wird höchstens offener und kommt ein wenig au ihrer Muschelschale hinaus. Mich persönlich hat das aber kaum gestört, denn schließlich ändert sich im wahren Leben auch niemand einfach von heute auf morgen!
Doch nicht nur die Protagonistin, auch die Nebencharaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Man merkt richtig, dass die Autorin ihren Spaß daran hat, ihren fiktionalen Charakteren jede Menge Leben einzuhauchen. Leider greift sie für meinen Geschmack ein wenig zu häufig auf alltbekannte Stereotype zurück.

Bereits nach weniger als hunder Seiten fing mein Ärger jedoch an. Ich wusste genau, was auf den nächsten paar Seiten passieren wird. Nicht etwa, weil die Autorin so durchschaubar schreiben würde, nein.. Viel schlimmer... Weil der Handlungsstrang von Obsidian dem von Twilight so sehr gleicht, dass ich an gewissen Stellen nur noch laut auflachen konnte. Immer wenn ich dachte, dass es jetzt doch endlich genug sei kam der nächste Clou!

Vorsicht eventueller Spoiler
Mädchen zieht mit alleinerziehendem Elternteil in ein abgelegenes Dorf in dem es ständig regnet. Sie trifft auf ihn, der mit ihr flirtet, aber sie ständig von sich stößt. Er ist in einer Gruppe von drei Jungs und zwei Mädchen, eines davon vergöttert die Protagonistin, das andere Mädchen hasst sie abgrundtief. In der Stadt finden sie die Gruppe alle anziehend, fürchten sich aber gleichsam vor ihnen. Eines Tages nimmt er sie mit auf seine Lieblingslichtung, doch auf dem Rückweg werden sie angegriffen.... Sie geht alleine in die Stadt und prompt wird sie von den Feinden der Gruppe angegriffen, aber er ist da um sie zu retten, sie muss natürlich ins Krankenhaus.. Später geht er mit ihr spazieren, hinter ihrem Haus im Wald und sagt ihr, dass er "sie nicht in seinem Leben haben will" (Sogar im selben Wortlaut wie bei Twilight) und sie rennt weg. Doch sie rennt auf die Strasse und wird von einem anfahrenden Auto bedroht, das er auf üüübernatürlich Weise aufhält.....
Also wenn das nicht mal Twilight in Kurzform ist??????

Alles in allem ärgere ich mich, dass sich die Autorin so sehr an Twilight gehalten hat, denn wenn ich mir ein neues Buch kaufe, dann möchte ich darin auch eine neue Geschichte auffinden, ich möchte neue Welten entdecken und nicht die gleiche Geschichte in grün vorgesetzt bekommen, die ich bereits etliche Male zuvor schon gelesen habe! Nichtsdestotrotz kann ich über dieses Buch nicht mehr negatives sagen, subjektiv betrachtet, oder für all jene, die Twilight nicht gelesen haben (ja, solche Leute gibt es noch :P ) ist Obsidian ein sehr gut ausgearbeitetes Buch, dem es an nichts fehlt. Mir persönlich waren die Parallelen nicht nur zu stark, sie waren mir auch um einiges zu dreist! Für mich ein großer Minuspunkt, für den ich zwei von fünf Klecksen abziehe. Ich vergebe drei Kleckse für ein technisch tolles Buch, das durch die Kreativität anderer zum Leben erweckt wurde.