Rezension

Gelungene Mischung aus Spannung und Grusel

Sommernacht
von Lucy Foley

Zum Inhalt:

Eine Hochzeitsgesellschaft findet sich auf einer einsamen Insel ein, um dem Brautpaar zu huldigen. Sie - erfolgreiche Managerin - und er - erfolgreicher Fernsehstar - sehen zudem auch noch äußerst gut aus und bilden das perfekte Paar vor dem perfekten Hintergrund. Doch dann zieht ein Sturm auf und die perfekte Kulisse bröckelt in jeder Hinsicht

 

Mein Eindruck:

Lucy Foley hat den Stil ihres Erstlings „Neuschnee“ übernommen, aber verbessert. Auch hier bringt sie eine Gesellschaft von relativ, aber nicht ganz jungen Leuten zusammen, die sich teilweise schon sehr lange kennen und dementsprechend auch die Tiefen und schlechteren Charakterzüge voneinander wissen. Dazu bedient sie sich der Erzählung aus unterschiedlichen Sichten, jeweils nur wenige Seiten lang, und treibt damit ihre Geschichte auf einen Höhepunkt zu, der zwar früh bekannt ist, sich jedoch über die Person des Opfers lange ausschweigt. Ihr/e jeweilige/r Protagonist/in bedient sich dabei der Ich-Form und erreicht damit Herz und Kopf der Leserschaft, welche sich wunderbar in Gedanken und Gefühlen suhlen kann; manches Mal sogar mit einer Situation aus zwei Blickwinkeln. Stück für Stück werden die Geschehnisse von der Ankunft der engen Gruppe bis zum Höhepunkt enthüllt, während Foley immer wieder Teile der Gegenwart ab dem Auffinden der Leiche einstreut. Dabei stellt sich heraus, dass in der Vergangenheit viel passiert ist, was Menschen zu krassen Reaktionen darauf verführen kann, - leider schießt dabei die Autorin mit einem Zufall über das Ziel hinaus. Das ist deshalb schade, weil die Konstruktion der übrigen Zusammenhänge wirklich meisterhaft komponiert ist und sogar außerhalb von Buchdeckeln glaubhaft wäre. Doch was bleibt ist ein ungemein spannender Page-Turner mit absolut (alb-)traumhaften Ortsbeschreibungen und Charakterstudien, die einen mitfiebern lassen.

 

Mein Fazit:

Absolut gute Unterhaltung im Thriller-Bereich