Rezension

Gelungene Fortsetzung!

Todesschmerz -

Todesschmerz
von Andreas Gruber

Bewertet mit 4.5 Sternen

Todesschmerz ist der 6. Fall von Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder, die durch die vergangenen Bände bereits zu meinen Lieblingsermittler*innen gehören. Generell lassen sich die Bände alle auch unabhängig voneinander lesen, je weiter die Reihe voranschreitet, desto mehr kann ich allerdings empfehlen die Bücher chronologisch zu lesen, da sich in den vergangenen Bänden immer mehr persönliche Verknüpfungen ergeben haben, die in diesem Band noch stärker in den Vordergrund gerückt sind als zuvor. 

 

Der neuste Fall des Teams führt sie nach Norwegen, wo die deutsche Botschafterin ermordet wurde. Sneijder ist der Reise zunächst jedoch abgeneigt, da er im BKA eine*n Verräter*in vermutet und der Sache knapp auf der Spur ist. Da sie als deutsche Ermittler*innen in Norwegen kaum Befugnisse haben bricht das Team mehr Regeln als je zuvor, nimmt unkonventionelle Ermittlungswege und arbeitet mit den verschiedensten Personen zusammen, wodurch es zu vielen lustigen Szenen kommt. 

 

Neben dem misanthropischen Sneijder, der nach wie vor seinen speziellen Eigenheiten nicht ablegen kann und der empathischeren Nemez, die sich bereits in den Vorgängerbänden zu einem grandiosen Team entwickelt haben, stehen auch einige andere BKA-Ermittler*innen sowie eine Mitarbeiterin des BND stark im Vordergrund. Dies hat mir gut gefallen, da einige Nebencharaktere nachvollziehbarer wurden und durch ihre verschiedenen Kompetenzen vieles beitragen konnten.

 

Neben dem Haupterzählstrang der Ermittler*innen gibt es wie in den vorangegangenen Bänden einen zweiten Erzählstrang, der einige Wochen in der Vergangenheit ansetzt und sich um die Jørgensens, eine norwegische „Verbrecherfamilie“ dreht. Durch diesen zweiten Strang werden den Leser*innen einige Geschehnisse bereits vor den Ermittler*innen klar, allerdings fand ich diesen 6. Band trotzdem etwas weniger vorhersehbar als die Vorgängerbände. 

 

Überraschenderweise endet das Buch nicht wie bekannt mit der Aufklärung des Falls sondern mit einem fiesen Cliffhanger, der die Wartezeit bis zum 7. Band nicht einfacher macht. Insgesamt hat sich aber meine Meinung bestätigt, dass Gruber sich mit jedem Band etwas steigert, die ersten Bände der Reihe konnten mich noch nicht vollends überzeugen und waren mir etwas zu vorhersehbar, während sich dies mit jedem Band gebessert hat und mich auch jeder Band etwas mehr fesseln konnte. 

 

Fans von Andreas Gruber kann ich diesen neuen Thriller definitiv ans Herz legen und Thriller-Leser*innen, die es noch nicht sind die Reihe sehr empfehlen. Die Länder- und Behördenübergreifende Ermittlung aus diesem Band hat für frischen Wind gesorgt, einige Charakterentwicklungen bei den Protagonist*innen hervorgebrach und mich sehr packen können. Insgesamt gebe ich daher 4,5 Sterne.