Rezension

Gelungen

Schwarzer Schmetterling - Bernard Minier

Schwarzer Schmetterling
von Bernard Minier

Kommissar Servaz wird in das abgelegene französische Pyrenäen-Dorf Sain-Martin beordert, denn dort ist ein gruseliger Mord geschehen. Die anfänglich willkommene Abwechslung wandelt sich für Servaz bald zu Unverständnis, denn das Opfer ist ein Pferd. Da es dem einflussreichen Oligarchen Eric Lombard gehörte, fordert dieser von der Polizei vollen Einsatz, um den Täter zu finden. Zugleich tritt die Psychologin Diane Berg ihre Stelle in der nahegelegenen Psychartrischen Klinik an, über die zahlreiche Gerüchte im Umlauf sind, sowohl bezüglich der dort verwendeten Behandlungsmethoden, wie auch bezüglich der Insassen. Immerhin ist der prominenteste Häftling der Serienmörder Julian Hirtmann, der nicht nur fragwürdige Sex-Parties veranstaltet hat, sondern auch vierzig Frauen ermordet haben soll. Die DNA von Hirtmann wird am Tatort des Pferdemordes gefunden, doch der Leiter der Klinik beschwört, niemand, und schon gar nicht Hirtmann, hätte die Klinik verlassen können. Doch Berg merkt, dass in der Klinik wohl etwas nicht stimmt und startet eigene Ermittlungen, insbesondere der Leiter der Klinik erscheint ihr verdächtig. Neben der Grausamkeit des Verbrechens fasziniert Servaz insbesondere die ermittelnde Kollegin vor Ort. Es bleibt (natürlich) nicht beim Pferdemord, bald schon gibt es menschliche Opfer...

Negativ empfand ich die Nebenstränge der Handlung, insbesondere die Handlung um die Tochter von Servaz. Ebenfalls negativ empfand ich die "Co-Hauptfigur" Diane Berg, gänzlich unsymphatisch.

Positiv hingegen vor allem die folgenden Dinge: Das Setting der Handlung - die verschneiten, bitterkalten Pyrenäen. Der Großteil der handelnden Personen - insbesondere der Assitent von Servaz, Vincent Esperandieu, und Julian Hirtmann. Weiterhin die thematisierte Gesellschaftskritik - wie zum Beispiel der Obdachlosenmord, an dem Servaz zuvor ermittelt hatte. Besonders gut fand ich, dass die attraktive Kollegin von Servaz homosexuell ist, und die beiden somit nicht gemeinsam im Bett landen, wie es in den meisten anderen Romanen geschehen wäre.

Ich habe die 680 Seiten verschlungen und auch wenn der Täter (oder die Täter, oder gar die Täterin) nicht völlig überraschen konnte, so empfand ich das Ende als überaus gelungen, denn es verwischt die (ansonsten in Romanen) klare Trennung von Gut und Böse und nicht alle "Bösen" sitzen am Ende hinter Schloss und Riegel.

Fazit: Gelungen, ich freue mich auf die Fortsetzung.