Rezension

Gefahr von allen Seiten, sehr spannend

Kabine 14 - Mortimer Müller

Kabine 14
von Mortimer Müller

Bewertet mit 4 Sternen

Kabine 14 ist der erste Teil einer Trilogie. Inzwischen gibt es den Folgeband und der letzte Teil soll noch dieses Jahr veröffentlicht werden.
Inhalt: Ein schlimmer Orkan rast über Europa daher. Schneller als die erste Warnung darauf vorbereitet, kommt er auch in Kitzbühel an. Dort sind Anfang des Neuen Jahres viele Menschen anzutreffen. Die Einheimischen natürlich, dann die Touristen, andere aus beruflichen Gründen. Sie alle werden von dem extremen Wetter überrascht.
 Bei der größten Seilbahn kommt es zur Katastrophe. Nicht alle Gondeln können rechtzeitig zurückgeholt oder an ihr Ziel weitergeleitet werden. Eine Bergung der Kabine 14 und deren Passagiere ist aus technischen Gründen und wegen des Wetters nicht möglich. Ohne Wasser und Nahrung, sowie ohne Verbindung zur Außenwelt, müssen sie in der schwankenden Kabine ausharren.
Die unterschiedlichsten Charaktere müssen miteinander klarkommen. Alle hoffen auf baldige Rettung. Unter ihnen ein triebgesteuerter, irrer Serienmörder.
Buch: Anfangs werden mit wenigen Worten die Personen aufgezählt, welche sich  in der Gondel befinden. 
Das chronologisch aufgebaute Buch, erstaunt erst mal mit äußerst knapp gehaltenen Kapiteln. Für mich sehr gewohnheitsbedürftig, da man sich nicht in die geschilderte Situation einlesen kann. Es ist aus wechselnden Perspektiven der vielen Protagonisten geschildert. 
Die Geschichte spielt größtenteils in Kitzbühel,  hat aber auch einige Nebenschauplätze. Einen davon in Bayern, wo eine fürchterlich zugerichtete Frauenleichr entdeckt wird. Überraschenderweise gibt es eine Spur, die den Kommissar und seine Assistentin nach Kitzbühel führt. 
Es gibt mehrere Handlungsstränge in dem Thriller. Die Geschehnisse in der Seilbahnkabine, die Unternehmungen zur Rettung derselben , sowie die Suche nach dem Serienmörder. 
Irgendwann stören dann die kurzen Kapitel nicht mehr. Man ist mitten drin im Geschehen, erlebt die Dramen und Katastrophen die sich überall abspielen, leidet mit.
Die Charaktere wirken echt, nachvollziehbar, besonders die tragischen wie Franz, der Direktor der Seilbahn oder Anne, die Assistentin des Kommissar. Selbst der "Held" ist Mensch und nicht Superman.
Die Lösung, wer der Täter ist, ist bis zum Schluß unklar. Verdächtige gibt es einige. Da wird man ständig in die Irre geführt.
Es gibt aber auch Kritikpunkte. 
Man könnte sagen, sobald Mann liebt, denkt er nicht mehr. Wirkt auf mich mehrmals übertrieben. 
Die Gestalt des Meteorologen Andrea war für mich total überflüssig. Vor allem dieses mystisch angehauchte an ihm, fand ich fehl am Platz. 
Irritiert hat mich auch, dass Emmamehrmals als die alte Dame bezeichnet wurde. Ihr Ehemann und Freunde, Ende 50, sind dagegen "alterslos" geschildert. Während sie ein Ruhepohl in der Gondel ist und als Krankenschwester auch erste Hilfe leistet, hält sich ihr Mann als Arzt da doch sehr zurück. Agiert nur nach Aufforderung. Ich habe mich tatsächlich gefragt ob er wirklich Arzt ist. 
Fazit: Das Buch hat die Bezeichnung Thriller allemal verdient.  Es liest sich nach Anfangsschwierigkeiten flüssig und bietet Spannung bis zum letzten Satz. Teil 2 wird auch bald der meine sein!
Dieses bekommt 4 Sterne