Rezension

Ganz süß aber ein bisschen klischee

Still into you -

Still into you
von Jenny Holiday

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt
Eve ist mit ihrem Leben vollkommen zufrieden. Sie hat einen Job in einer Bibliothek und macht somit das, was sie immer machen wollte. Als ihre Großtante stirbt und sie deren Hotel das Mermaid Inn erbt ist es für Eve keine Frage, dass sie das Hotel schnell auf Vordermann bringt und sie ihr ungeliebtes Erbe schnell wieder los ist. Zwar hat sie dort die schönsten Sommer ihres Lebens verbracht, aber der Verlust ihrer großen Liebe Sawyer überschattet das alles. Sie will endlich mit dem großen Verrat abschließen und hat keine besondere Lust ihm nach 10 Jahren wieder zu begegnen. Aber das Leben läuft anders und schon an ihrem ersten Tag wird sie ungewollt von einem Dach gerettet. Ausgerechnet von Sawyer, der jetzt der Police Chief der Stadt ist und noch nicht glauben kann, dass seine große Jugendliebe wieder da ist. Eve versucht alles, um ihm die kalte Schulter zu zeigen und ihm den Schmerz nicht zu zeigen, den sie immer noch fühlt. Aber Sawyer schleicht sich wieder in ihr Herz und er ist sich sicher: noch einmal wird er dieses Mädchen nicht gehen lassen. Eve jedoch will an ihren Plänen festhalten und ihr Herz nicht nochmal brechen lassen. Auch wenn das schwieriger ist, als sie dachte. Vor allem, da sich ihr Aufenthalt ungewollt verlängert.

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Jenny Holiday ist wahnsinnig toll. Er ist lustig und unterhaltend und sorgt dafür, dass man das Buch auch gut an einem Stück lesen kann. Ich hab während des Lesens wirklich jede Emotion gespürt und gelacht und auch ein bisschen geweint.
Das Cover passt irgendwie gut zum Inhalt. Es ist ein bisschen so gestaltet wie man es von einem Kleinstadtroman erwartete und gibt den Inhalt und die Gefühle, die beim Lesen aufkommen sehr gut aus.

 

Eve und Sawyer sind Charaktere bei denen man einfach nur mitfiebern muss. Ihre Geschichte ist süß, und ihre Eigenschafen machen sie zu realen Persönlichkeiten.

Von Anfang an mochte ich Eve. Sie war lustig, sehr störrisch und in manchen Dingen ziemlich verbissen. Ihre Geschichte und ihr Unmut, das Hotel ihrer Großtante ein ganzes Jahr zu übernehmen, ist mit jeder Faser für den Leser spürbar. Allerdings mischt sich irgendwann auch die Liebe und die Freude zum Inn mithinein. Eve kämpft für ihre Träume und Überzeugungen. Und die Menschen, die wichtig für sie sind bekommen eine ganz eigene Eve zu sehen. Vertrauensvoll und liebevoll ist sie ihre Freunde und später vor allem für Clara, Sawyers Schwester. Der Umgang mit Sawyer war eine ziemliche Mischung aus unterhaltend, da sie versucht hat ihn zu ignorieren und dabei die ein oder andere interessante oder unangenehme Szene rauskam und, vor allem später im Verlauf, etwas nervigem Hin und Her. Was das Eingestehen von Gefühlen angeht hat mich Eve eher genervt, denn es war ein wahnsinniges hin und her mit viel unnötigem Drama.

Warum Sawyer Eve ihr Herz gebrochen hat, hat mich sehr interessiert. Denn Sawyer ist ein herzensguter und wahnsinnig sympathischer Mensch, den man nur ins Herz schließen kann. Seine Reaktionen auf Eve waren fast schon goldig, so süß waren sie. Mir ist eigentlich ständig das Herz aufgegangen, wenn ich von ihm gelesen habe. Sawyer hat auch ein Helfersyndrom, das er gleichzeitig dafür einsetzt Eve bei ihrem Umbau zu helfen und mehr Zeit in ihrer Nähe zu verbringen. Dass er immer noch Gefühle für sie hat, ist sofort deutlich und man wartet nur darauf, dass sich etwas tut. Allerdings hat mich auch an ihm gestört, dass er kein richtiges Gespräch führen kann und seine Gefühle verbirgt. Nur weil er sie kein zweites Mal gehen lassen kann, verleugnet er seine Gefühle. Irgendwann konnte man nur noch die Augen verdrehen, denn gleichzeitig wurde ständig über Eve geschwärmt.

Die Bewohner der Stadt waren mit Liebe und Zuneigung beschrieben und das hat man gemerkt. Sie waren vielfältig und waren ständig mit Rat und Tat zur Stelle. Mein persönlicher Favorit neben der Schwester von Sawyer, Clara, die einen sehr taffen und netten Eindruck gemacht hat und die eine Vertraute in Eve fand war Sawyers Freund Jake, der zum Glück seine eigene Geschichte bekommt.

 

Still into you ist ein gemütlicher Kleinstadt Roman mit genau diesem Flair. Man fühlt sich sofort wohl in Moonflower Bay mit all seinen Bewohnern, der Freundlichkeit und dem Charme den das Buch ausstrahlt. Ich habe mich von Anfang an gefühlt als würde ich nachhause kommen.

Auch die Storyline mit dem geerbten Hotel und dessen Renovierung hat mich verzaubert. Ich liebe das total. Heimwerken und sich dabei Verlieben. Die Mischung aus der Renovierung und anderen Handlungselementen hat die Handlung aber nicht langweilig gestaltet, sondern einen tollen Kontrast und Abwechslung gegeben.

Die Romantik war sehr spürbar und auch wirklich schön, aber vor allem in den letzten Zügen eher anstrengend und zum Augen verdrehen. Es gab zu viel Hin und Her und Gefühle und Ängste, die durch ein einfaches klärendes Gespräch geregelt werden konnten. Eve und Sawyer haben mich eher genervt bis kurz vor Schluss. Das Ende war aber sehr schön genauso wie die Hinarbeit auf das ganze Drama. Sawyers Rechtfertigung für das damalige Schlussmachen war für mich zwar verständlich und ich mochte es auch gerne, wie und wann es ans Licht kam, aber der Kerl lernt einfach nicht aus Fehlern.

Fazit

Still into you ist ein toller Kleinstadt-Roman, den man mögen muss. Ein tolles Flair und tolle Charaktere mit ein paar kleinen Mängeln. Auch die Story war erfrischend, lustig und sehr romantisch, zum Ende her aber eher mit unnötigem Drama versehen. Auf Band 2 freue ich mich wahnsinnig.