Rezension

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Führt das nicht zu falschen Erwartungen?

Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1 -

Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1
von Lyla Payne

Bewertet mit 3 Sternen

Auf der Golden Isles Academy kennt jeder die attraktiven Zwillinge Felix und Noah James – die reichen Erben, die seit dem tödlichen Unfall ihrer Eltern noch unnahbarer geworden sind. May scheint die Einzige zu sein, die keinerlei Interesse an den beiden hat. Doch als Felix ihr einen Job als Nanny seiner kleinen Schwester anbietet, muss May sich eingestehen, dass sie Geld braucht. Im herrschaftlichen Haus der James-Brüder lernt sie eine ganz andere Seite an Felix kennen: die des fürsorglichen Bruders, der darum kämpft, das Sorgerecht für seine kleine Schwester zu behalten. Und die eines Jungen, der ihr Herz zum Rasen bringt. Wider Willen lässt May ihre Schutzmauern fallen, obwohl sie weiß, dass sie schlimmer verletzt werden könnte als je zuvor.

Meine Meinung: 

"Trust my Heart" ist Anfang einer Trilogie rund um die kleine reiche Stadt Golden Isles. Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Buchverlosung gewonnen und direkt begonnen es zu lesen. Ich bin ehrlich - das Genre mag ich in der Regel nicht, lasse mich aber immer wieder gerne überraschen, weil dann doch immer mal wieder das ein oder andere Exemplar dabei ist, welches mich doch wieder in den Bann zieht. 

Hier hat es leider nicht ganz funktioniert. Erstmal lässt sich die Geschichte aber sehr sehr gut lesen. Wir erfahren mal die Sicht von May, mal die Sicht von Felix und finden so immer mehr über die Gefühlslage und Gedanken der beiden heraus. Wie genau sich die beiden kennenlernen und inwiefern sie sich unterscheiden, wird meines Erachtens aus dem Klappentext schon sehr deutlich. Dies wird in der Geschichte zu Beginn auch sehr gut dargestellt und wirkt daher auf mich nicht erzwungen oder unrealistisch. Ich mag Golden Isles total, ich mag die Nebengeschichten und ich mag die Protagonistin May wirklich sehr gerne. Auch der zweite Teil in dem es wohl um Jo und Noah gehen wird, spricht mich irgendwie an, weil ich irgendwie gerne wieder nach Golden Isles zurückkommen möchte. Ich bin also im Großen und Ganzen wirklich positiv an die Geschichte rangegangen und habe das Buch auch wirklich gerne gelesen, aber es gibt dabei doch viele Kritikpunkte, die mich wirklich nerven und teilweise böse werden lassen. 

Felix ist - wie im Klappentext schon deutlich wird - nicht der liebe, freundliche Gentleman, sondern eher ein kleiner Frauenheld. In der heutigen Zeit würde man - wenn man sich anschaut, wie er sich so verhält - eher von einer toxischen Person sprechen. Interessanterweise ist May sich dessen auch sehr bewusst. Sie spricht es sogar in regelmäßigen Abständen aus und verdeutlicht, dass Mädchen diese Art von Jungs immer gerne umkrempeln möchten und davon ausgehen, dass es "bei ihr doch sicherlich anders ist, wenn sie ihr nur zeigt, wie sehr sie ihn liebt" - um dann festzustellen, dass es eben nicht so ist und er zu ihr genauso scheiße ist, wie zu allen anderen. Mehr als das will ich gar nicht sagen, aber wenn ihr schon einmal in diesem Genre unterwegs wart, dann könnt ihr ahnen, wohin diese Geschichte geht. Natürlich passieren dann hin und wieder auch unvorhergesehene Dinge, die diese Art von Beziehung wieder aufwühlen, die zu Gefühlschaos und Streit führen usw...

Fakt ist, mir gefällt einfach nicht, dass gerade Autorinnen immer wieder über toxische Männer schreiben und diese dabei romantisieren. Das ist für mich echt eine Unart der heutigen Liebesbeziehungen und bestärkt viele Menschen meiner Meinung nach darin nur an sich selbst zu denken und ihren Weg weiter zu verfolgen. Dazu kommt, dass viele Mädchen oder Frauen glauben, dass "das eben so sein muss". Natürlich wäre es weniger spannend über nicht-narzisstische Männer zu schreiben, weil dann gäbe es ja kein Hin und Her und kein Chaos, aber ich schaffe es einfach nicht, mich mit in die Männer zu verlieben, die in diesen Liebesgeschichten dargestellt werden. Und an dem ein oder anderen Buch - was mich dann doch mal überrascht und völlig andere Persönlichkeiten zeigt - merkt man eben auch, dass es eigentlich auch anders geht. 

 

Fazit: 

Ich mag die Message nicht. Punkt.
Ein toxischer Mensch, der sich - wie soll es anders sein - für das eine Mädchen plötzlich verändert. Grundlegend ist das Buch wirklich schön: ein schönes Weltsetting, interessante Charaktere, tolle Protagonistin. Aber die Liebesgeschichte - und darum geht es eben - ist für mich der falsche Weg. 

3 Sterne!