Rezension

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Frustrierendes Ende

Heiß - Gerd Schilddorfer

Heiß
von Gerd Schilddorfer

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt
In Berlin wird ein Mitarbeiter von Siemens ermordet um an ein Versteck zu kommen. An der Pakistanischen Grenze wird ein alter Künstler auf grausame Art hingerichtet. Was haben diese Morde gemeinsam, die etliche Meilen auseinander entfernt stattfanden? Während Kommissar Calis in Berlin die Ermittlungen aufnimmt, muss Chief Inspektor Salam fliehen. Es scheint, dass in beiden Fällen eine französische Legion die Finger im Spiel hat. Während Calis Schlussfolgerungen ihn nach Frankfurt führen, muss Salam auf Hilfe warten. Durch Kontakt zu alten Bekannten wird der Pilot John Finch auf den Plan gerufen. Er scheint der Einzige zu sein, der es schaffen könnte Salam zu retten. Doch was ist es, dass die Legion unbedingt in ihre Finger bekommen will? Was sollen die Morde? Keiner scheint zu ahnen, dass hinter all dem ein altes Geheimnis steckt, eines, dass schon viele Abenteurer in den Tod gelockt hat.

Meine Meinung
Wenn ich ehrlich bin, habe ich große Schwierigkeiten dieses Buch in Worte zu fassen. Die Art, wie es geschrieben ist, hat mich äußerst verwirrt. Als Leser wird man mit unterschiedlichen Perspektiven bombardiert und weiß gar nicht wie einem ist. So viele Ausgangspunkte und doch scheinen sie absolut nichts gemeinsam zu haben. Die Handlungen finden an den unterschiedlichsten Orten der Welt und selbst die Charaktere scheinen erstmal nichts miteinander gemein zu haben. Je weiter die Handlung aber voranschreitet, desto mehr Zusammenhänge ergeben sich. Es scheint auch, dass mit dem Voranschreiten der Handlung auch das Zusammentreffen der Charaktere näher rückt.

Bei all den Geschehnissen gibt es die so genannten "Männer im Hintergrund". Man weiß nicht, was all die Orte und die Handlungen zusammen hängen. Gibt es überhaupt etwas zusammen hängendes? Über den Großteil des Ganzen weiß man einfach nicht was los ist. Weshalb gelingt all dies bzw. passiert es? Jemand scheint die Fäden im Hintergrund zu ziehen, wer dieser jemand allerdings ist, wird erst tatsächlich zum Ende hin eröffnet. Bevor dies aber geschieht, darf man einer Menge an falschen Spuren folgen. Gerd Schilddorfer schildert die Jagd nach dem Unbekannten wie eine Schnitzeljagd. Es wird eine Person präsentiert, die einfach perfekt erscheint um schuldig zu sein. Man fällt so leicht rein auf die Hinweise, dass jemand anderes gar nicht betrachtet werden will.

Neben den mehreren Handlungen und den unterschiedlichen Charakteren, tragen auch die Zeitsprünge zur Verwirrung bei. Immer wieder wird man in die Vergangenheit geführt, was erstmal unverständlich ist. Die Zusammenhänge sind nicht sichtbar. Mal ehrlich, was sollen die Vorgänge in der Vergangenheit mit den Morden in der Gegenwart zu tun haben?

Ich muss auch gestehen, dass ich mal wieder etwas am Ende auszusetzen habe. Ich meine klar, die Handlung war zwar lang gezogen, hat mit der Zeit allerdings etwas Spannung aufgebaut, doch dann ...
Mal ehrlich, da wird schon so viel in die Geschichte eingespeist, selbst historische Fakten finden ihren Platz, doch dann zerplatzt es wie eine Seifenblase. Puf, alles hat ein Ende und alles worauf die Handlung praktisch die ganze Zeit hingezielt hat, bleibt offen. Äußerst frustrierend!

Die Charaktere hingegen irgendwie erfrischend. Sie alle haben eine eigene Geschichte und ihren eigenen Hintergrund. Von all den benannten Charakteren, war mir Kommissar Thomas Calis am sympathischsten. Der Kerl war einfach genial, beinahe schade, dass er eher eine Nebenrolle spielt. Egal wie sehr man auf ihm rumhackte oder wie oft man ihm ein Bein stellte, er bleib cool und behielt sein Ziel stete im Auge.

Die eigentliche Hauptrolle im Geschehen hält der Pilot John Finch. Obwohl schon in die Jahre gekommen, lässt er kein Abenteuer aus. Er hat gelernt mit Risiken zu leben und ist bereit, sein leben für eine gute Sache einzusetzen. "Heiß" ist bereits das zweite Abenteuer des Piloten John Finch. Bereits in "Falsch" durfte er sich beweisen. Wenn ich es recht verstanden habe, dann ist mindestens noch ein Buch über den waghalsigen Flieger vorgesehen.

Fazit
"Heiß" führt seine Leser auf eine kleine Weltreise mit einigen Ausflügen in die Vergangenheit. Obwohl Spannung und Geheimnisse durchaus vorherrschen, ist die Handlung doch ziemlich langatmig dargelegt. Die äußerst vielen Perspektivwechsel verwirren und gestalten die Suche nach einem roten Faden als ein Ding der Unmöglichkeit. Das große Rätsel, welches sich durch die Seiten zieht, bleibt leider ungelöst.