Rezension

Frey, Martina - Die Tochter eines Arztes

Die Tochter eines Arztes - Martina Frey

Die Tochter eines Arztes
von Martina Frey

Bewertet mit 4 Sternen

Im Jahr 1847 zieht der Anton Hentschel, ein Arzt mit seiner Familie: Frau, Tochter Eugenia und Sohn Moritz nach Holzhausen. Im Vergleich zu ihrem vorherigen Wohnsitz in eine ländliche Provinz: an der Eugenia kein Gefallen hat, doch wegen ihrer Mutter, der es anscheinend auf dem Land gesundheitlich besser geht, muss die Familie den Schritt gehen. Doch Eugenia kann dem Leben auf dem Land nichts abgewinnen, auch mit ihrer Stellung als Frau in der Gesellschaft, ist sie nicht glücklich. Ihr Bruder soll gegen seinen Willen auf Wunsch seines Vaters Medizin studieren, und dabei ist es eher Eugenias Wunsch. Sie könnte sich sehr gut in der Rolle einer Ärztin vorstellen. Leider, ist es zu damaligen Zeit nicht daran zu denken, dass die Frau diesen Weg einschlägt, anstatt zu heiraten und Kinder zu bekommen. Doch die Zeiten ändern sich, Baden befindet sich in Umbruchzeiten, eine Revolution steht bevor, Denkweise der Menschen ändert sich allmählich, der Wunsch nach Meinungs- und Pressefreiheit, das Recht, sein eigenes Leben selbst bestimmen zu können, wird immer größer und viele sind bereit dafür zu kämpfen. In diesem zeitlichen Rahmen wird die Liebesgeschichte der jungen Frau Eugenia erzählt. Trotz der gesellschaftlichen Gepflogenheiten verliebt sie sich in einen Bauernsohn. Doch das geht natürlich auf keinen Fall. Viele Schicksalsschläge, unerwartete Ereignisse erwarten Eugenia, vieles muss sie erleben und überstehen, doch schafft sie es wirklich mit der Liebe ihres Leben zusammen sein dürfen...

Der Roman ist spannend und emotional geschrieben. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, und rufen unterschiedliche Stimmungen bei dem Leser hervor. Der Erzählstil der Geschichte ist an die damalige Zeit angepasst. Alles in allem eine romantische Geschichte mit gut recherchierten historischen Hintergrundinformationen. Sehr schön fand ich die Ergänzung am Ende des Romans, aus der es deutlich wird, welche Figuren erfunden, und welche tatsächlich gelebt haben. Einen Glossar hat der Roman ebenfalls.