Feucht, die Briefmarken und andere Probleme
Bewertet mit 5 Sternen
Ein Engel rettet Feucht von Lipwig vor dem Galgen um ihn gleich danach in die Hölle zu verbannen. Denn er soll der neue Postmeister in Ankh-Morpoks altem Postamt werden. Da er keine andere Wahl hat, muss er sich wohl oder übel fügen. Doch wie führt man ein Postamt? Und wie bringt man die Bewohner der größten Metropole der Scheibenwelt bei, wie sie einen Brief richtig adressieren? Und was noch wichtiger ist, was passiert wenn Feucht an seiner neuen Aufgabe scheitern sollte?
Für mich gehört Terry Pratchett zu einem der kultigsten Autoren im Fantasybereich. Er verbindet sozialkritische Satire aus unserer Welt mit den Problemen und Gewohnheiten der Scheibenwelt. So entdeckt man ziemlich viel bei ihm wieder, was in unseren Augen eigentlich gut und richtig ist, was im Grunde aber doch irgendwie unsinnig und widersprüchlich ist.
Als unterschwelliges Thema haben wir bei "Ab die Post" das Thema, ob ein ehemaliger Betrüger sich, mit etwas nachdruck, in einen besseren Menschen verwandeln und zu einem ehrlichen Bürger werden kann. Dabei wird Feucht vor Aufgaben gestellt die ihn über sich herauswachsen lassen. Die Geschichte ist unterhaltsam geschrieben und wartet mit so manchen Lacher auf. Ich fand es außerdem interessant ihn dabei zu beobachten, wie er verzweifelt versucht mit den Problemen des Postamts fertig zu werden. Manchmal kann er einem fast leid tun. Feucht ist eine ziemlich seltsame Gestalt an der man immer irgendwie zweifeln muss. Man braucht ein bisschen, um sich an ihn zu gewöhnen, weil er so ganz anders ist als die bekannten Gesichter der anderen Scheibenwelt-"Helden". Am ehsten kann man ihn vielleicht ein wenig mit Rincewind vergleichen. Neben zahlreichen neuen Gesichtern findet man aber auch so manchen alten Bekannten wieder.
"Ab die Post" ist ein trotz des neuen Gesichts ein typischer Pratchett Roman. Wenn man Pratchett nicht kennt ist es vielleicht nicht die beste Wahl um ihn kennen zu lernen, aber wer ihn kennt wird dieses Buch lieben.