Rezension

fesselnder Roman mit hohem Tempo und hoher Präsenz

Indigo - Das Erwachen - Jordan Dane

Indigo - Das Erwachen
von Jordan Dane

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
"Ich will dich sehen, aber es ist zu gefährlich. Du darfst nicht nach mir suchen. Versprich es mir."

Als Rayne Darby die Nachricht ihres Bruders Luke auf ihrem Anrufbeantworter hört, ist sie völlig verwirrt. Überstürzt macht Rayne sich auf die Suche, bemerkt jedoch bald, dass sie verfolgt wird. In einem Tunnel sieht sie dann plötzlich ein blaues Licht, das von einem fremden Jungen ausgeht. Er hat die Arme ausgestreckt, die Lippen geöffnet in einem stummen Schrei – und ihre Verfolger ergreifen die Flucht. Ihr Retter heißt Gabe – mehr gibt er nicht von sich preis. Er scheint jedoch zu wissen, wo Luke steckt …

Meinung:
Wieder mal ein Buch aus der Dark Kiss Reihe, das mit seinem tollen Cover meine Neugier wecken konnte.

Der Plot selbst ist auch unglaublich spannend, vor allem, da die Idee auf wahren Begebenheiten beruht. Indigokinder sind Kinder mit besonderen Kräften, welche im Buch als die neue Generation an Menschen vorgestellt und dabei von einer geheimnisvollen Kirche hemmungslos gejagt werden.

Dabei dauert es wirklich eine Weile, bis man überhaupt dahinter kommt, was es mit diesen Kindern auf sich hat und vor allem, wieso sie gejagt werden. Mit der Zeit gibt es zwar viele Antworten, dennoch bleiben aber auch noch einige Fragen, hauptsächlich was diese dubiose Kirche betrifft, offen. Jedoch handelt es sich ja um den Auftaktband in eine neue Reihe, so dass man hoffen kann, dass die Antworten im nächsten Teil Reihe ergänzt werden.

Auffällig ist hier, dass es sehr viele Perspektivenwechsel gibt. Dies ist zu Beginn etwas verwirrend, später habe ich aber gut hineingefunden und hatte auch keine Zuordnungsprobleme mehr. Durch diese vielen Wechsel in der Erzählperspektive erhält der Leser viele unterschiedliche Einblicke, wodurch zusammen mit dem rasantem Erzähltempo die hohe Grundspannung noch mehr erhöht wird.

Durch die vielen Perspektivenwechsel werden dem Leser viele Figuren vorgestellt. Und einige davon lernt man auch etwas besser kennen. So etwa Lucas Schwester Rayne und den geheimnisvollen Gabe. Diese beiden Charaktere fand ich eigentlich recht gut erarbeitet und sehr sympathisch. Ihre Geheimnisse werden erst mit der Zeit preisgegeben und so hat man das Gefühl, sie stückweise besser kennenzulernen. Nur die Gefühle, die die beiden für einander entwickeln, kamen für mich ein bisschen zu schnell um wirklich überzeugend und glaubwürdig zu sein. Zusätzlich gibt es auch noch andere wichtige Charaktere, von denen man noch nicht ganz so viel erfährt, die aber auch maßgeblich zur Entwicklung des Romans beitragen und über die ich gerne noch mehr erfahren würde. So z. B. Kendra, die die Indigokinder schützen will, oder den skrupellosen O'Dell und den geheimnisvollen Alexander Reese.
Ganz besonders ist mir Raphael aufgefallen. Ich fand seine Liebe zum Waisenjungen Benny richtig rührend, vor allem, da er selbst schon so viel durchmachen musste.

Wie bereits erwähnt ist die Handlung ziemlich mitreißend, jedoch kann das Ende dieses Niveau nicht ganz halten. Der Showdown wird dabei irgendwie etwas zu kurz und vor allem viel zu schnell abgehandelt, so dass mich dies leider nicht ganz zufriedenstellen konnte.

Spannend fand ich an diesem Buch auch noch, dass ich selbst irgendwie an eine ethische Grenze gestoßen bin. Oft habe ich mir überlegt, ob es wirklich gut wäre, wenn Kinder mit solch starken Kräften frei herumlaufen würden, oder ob das nicht zu gefährlich wäre. Bisher habe ich darauf noch keine Antwort gefunden, evtl. kommt das ja mit den Folgebänden.

Fazit:
Ein spannender Auftakt in eine neue Reihe, die auch noch auf wahren Begebenheiten beruht und dem Thema somit nochmal mehr Präsenz verleiht. Die Ausarbeitung ist zwar teilweise nicht perfekt und vor allem das Ende hat etwas nachgelassen, aber trotz allem lässt sich das Buch sehr flüssig lesen und weiß zu fesseln. Von mir gibt’s 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.