Rezension

Faszination Klaviermusik

Wenn das Meer die Liebe trägt - Mardi McConnochie

Wenn das Meer die Liebe trägt
von Mardi McConnochie

Bewertet mit 3.5 Sternen

Während eines Landurlaubs in Sydney verbringt der Seemann Stead 1938 drei Tage und Nächte mit Marina, einer begnadeten Pianistin, deren Klaviermusik ihn verzaubert, noch ehe er Marina gesehen hat. Sie geben einander das Versprechen, sich zu Silvester in London zu treffen. Dorthin reist Marina nämlich zu einem Stipendium an einer Musikschule. Doch bereits die Schiffsreise macht Marinas Pläne zunichte. Sie ist schwanger von Stead. Nach der Geburt ihres Babys in einem Heim für ledige Mütter in London gibt Marina es zur Adoption fort. Sie verdingt sich als Klavierspielerin in einem Nachtclub und reist mit dem Besitzer als dessen Geliebte nach Shanghai. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs landet sie bis Kriegsende in einem Internierungslager, von wo sie die Heimreise zu ihrer Mutter nach Sydney antritt.

Stead wiederum sucht erst nach dem Tod seines besten Freundes 1943 nach Marina. In detektivischer Kleinstarbeit begibt er sich zu allen Stationen, an denen sich Marina befunden haben soll. Schließlich hält er sie für tot, weil das Schiff, mit dem sie Shanghai verließ, torpediert wurde und sank. Er tritt die Schiffsreise nach Sydney an, um Marinas Mutter die vermeintliche Todesbotschaft zu überbringen. Auf dem Schiff wird er von Marinas Klaviermusik angelockt.

Werden die beiden nunmehr glücklich miteinander?

 

Es handelt sich um eine berührende Liebesgeschichte. Vieles an ihr klingt unrealistisch und kitschig – Liebe auf den ersten Blick zwischen armem Seemann und begabter Klavierspielerin, beide verlieren sich aus den Augen und treffen erst nach Jahren zusammen. Vor dem Hintergrund der Wirren des Zweiten Weltkriegs vielleicht auch nicht völlig fernliegend. Am Ende bleiben allerdings eine Menge Fragen offen. Der Klappentext widerspricht z.T. dem Buchinhalt und ist deshalb verwirrend. Dadurch dass die Geschichte aus den wechselnden Perspektiven Steads und Marinas erzählt wird und sich Gegenwart und Rückblenden abwechseln, erhält der Leser ein umfassendes Bild und wirkt die Geschichte lebhaft. Informativ sind die Schilderungen rund um den Zweiten Weltkrieg, zumal die japanische Beteiligung uns Deutschen ja nicht so geläufig ist.

 

Wer Liebesgeschichten gerne liest, liegt mit diesem Buch richtig.