Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Fantasy mit viel Charakter

Spiegelreisende Band 1 - Die Verlobten des Winters - Christelle Dabos

Spiegelreisende Band 1 - Die Verlobten des Winters
von Christelle Dabos

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt
Die Welt ist zerbrochen – in Stücke gerissen. Die Menschen leben auf sogenannten Archen. Anima ist eine dieser Archen. Auf ihr lebt Ophelia, die ein Museum leitet und in ihrer verträumten Welt lebt. Sie kann Gegenstände lesen und somit ihre Besitzer analysieren und dem Ursprung der Gegenstände näher kommen. Zusätzlich kann sie durch Spiegel reisen, aber nur, wenn sie sich selber rein gegenübersteht. Auf Anima konnte sie bisher jeden Heiratsversuch abwenden. Doch nun muss sie den Adligen Thorn heiraten und reist aus diesem Grund auf die frostige Arche Pol. Begleitet wird sie von ihrer Tante Roseline.

​Dort angekommen merkt sie schnell, dass auch Thorn nicht erfreut über die Hochzeit ist. Auch viele andere Bewohner Pols sind nicht erfreut über die bevorstehende Hochzeit. Ophelia gerät in dubiose Machenschaften, Intrigen und skrupellose Machtspiele. Doch sie findet ihren Weg und kann dem ganzen Spiel trotzen.

​Charaktere
Ophelia ist eine tollpatschige junge Frau, die in ihrer eigenen kleinen Welt lebt. Sie liebt es Gegenstände zu lesen und ihre Geschichten zu erleben. Sie ist neugierig und zugleich verschlossen. Sie trägt immer ihren lebendigen Schal, der einen gewissen eigenen Charakter hat. Zudem trägt sie eine Brille, die je nach Stimmung ihre Farbe wechselt. Trotz ihrer Zurückhaltung lässt sie es sich nicht nehmen, ihre Meinung zu äußern.

​Thorn ist ein verschlossener, verbissener und ruhiger berechnender Mann, der ständig die Zeit im Auge behält. Freundlichkeit ist ihm ein Fremdwort. Dennoch zeigt er auf eine komische Art und Weise eine gewisse Fürsorge für Ophelia. Ob diese nun Teil der Intrigen sind oder wahre Absichten hat, lässt sich noch nicht sagen.

​Cover
Das Cover ist einfach magisch. Ich habe mich sofort in das Cover verliebt. Es ist zeitlos und faszinierend zu gleich. Der helle Blauton gibt dem Ganzen eine schöne Farbgestaltung. Allein das Cover hätte mich schon zum Kauf angeregt.

​Schreibstil
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, obwohl es eine eher förmliche und altertümliche Sprache hat. Aber genau das macht es so besonders und lässt einen in eine andere Welt dahinträumen. Man merkt, dass die Autorin sehr viel Herz in ihr Buch gesteckt hat und alles bis ins kleinste Detail ausgearbeitet hat. Sie lässt vor allem auch genug Spielraum für die eigene Fantasy. Sie erklärt auch nicht zu viel von allem, sondern lässt einen alles Stück für Stück aufdecken.

​Meinung
Ich fand das Buch wirklich gut. Es war so ganz anders als erwartet. Es ist eine außergewöhnliche Geschichte, die ich so in der Form noch nicht gelesen habe. Ich mag das Setting und die Intrigen, bei denen man einen kühlen Kopf bewahren muss, damit man selber nicht durcheinander kommt.

​Ich finde, dass das Buch durch seine vielen Charaktere sehr vielschichtig ist und somit spannend bleibt. Besonders Ophelia ist mir ans Herz gewachsen. Ich liebe ihre Entwicklung. Sie ist sich stets treu geblieben und hält an ihren Werten fest. Sie lässt sich nicht verbiegen, sondern versucht einen Weg zu finden, ihre Persönlichkeit entsprechend einzugliedern und ihr treu zu bleiben. Sie lernt im Laufe der Geschichte über sich hinauszuwachsen und für sich selbst einzustehen. Sie ist eine selbstbewusste starke junge Frau, die ihr wahres Potential entfaltet. Das gefällt mir besonders gut an ihr. Man kann sich einfach zu jeder Zeit in sie hineinversetzen. Vor allem ihre Engelsgeduld hat mich beeindruckt.

​Thorn ist mir auch ans Herz gewachsen. Warum kann ich gar nicht so genau sagen. Ich glaube, dass sein ganzes Verhalten ein Schutzmechanismus ist, er aber dennoch seinen eigenen Weg geht. Aber ich denke, dass ich das im kommenden Buch bestimmt erfahren werde.

​Wenn ich könnte, ich würde direkt Band 2 lesen. Das Buch hat mich total in seinen Bann gezogen.

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass mich in eine andere Welt abtauchen lässt, die so viel Ähnlichkeit mit unserer Welt hat, aber dennoch so verschieden ist.