Rezension

Fantasy mit einer etwas anderen Liebesgeschichte

Blutbraut - Lynn Raven

Blutbraut
von Lynn Raven

Die 17-jährige Lucinda ist eine Meisterin im Weglaufen. So lange sie denken kann, tut sie nichts anderes. Weglaufen und irgendwo ein neues Leben anfangen. Doch sie kann niemals lange an einem Ort bleiben, ohne möglicherweise entdeckt zu werden. Denn das zu verhindern, ist ihr einziges Ziel im Leben. Diese Einstellung ändert sich, als sie in Boston den gutaussehenden Cris kennenlernt und sich sofort in ihn verliebt. Er scheint perfekt. Scheint. Denn gerade als sie sich vornimmt, Cris nicht für ihren Lebensstil aufzugeben, wird sie entführt. Er hat sie gefunden, Joaquin de Alvaro, der mächtigste Hexer der Hermandad. Sie ist seine Blutbraut und für ihn die einzige Chance, nicht zu einem Nosferatu, einem bösartigen Vampir, zu werden.
Lucinda hat nur noch einen Gedanken, als sie zu ihm gebracht wird. Weg hier! Und so unternimmt sie erfolglos mehrere Fluchtversuche. Als ihr die Ausweglosigkeit ihrer Lage bewusst wird, versucht sie, sich damit abzufinden. Doch etwas ist anders, als sie es erwartet hatte. Cris, dem sie vertraut hatte, ist Joaquins Bruder und hat sie an ihn verraten. Und Joaquin? Der Hexer steht kurz davor, endgültig die Kontrolle zu verlieren und somit Nosferatu zu werden. Es wäre so einfach für ihn, sich einfach ihr Blut zu nehmen, doch er tut es nicht. „Sie hätten dich niemals finden sollen.“ Etwas an diesem Satz lässt Lucinda schaudern. Zunächst versteht sie ihn als eine Drohung, doch nach und nach gerät das Bild, was sie von ihm hat, ins Wanken. Ist er wirklich der böse Vampir, der ihr weh tun und gegen ihren Willen ihr Blut trinken will, oder ist da noch etwas anderes? Immer mehr zeigt er ihr eine sanfte Seite, die nicht vorgespielt ist und Lucinda in ein Wechselbad der Gefühle stürzt.
Mit „Blutbraut“ bringt Lynn Raven eine atemberaubend fesselnde Urban-Fantasy Geschichte auf den Markt. Wer bei dem Stichwort Vampir an einen glitzernden Edward Cullen denkt, der wird eines besseren belehrt. Auf den 735 Seiten des Buches gelingt es der Autorin, eine komplizierte Geschichte sehr glaubhaft darzustellen.
Wer gerne Fantasy mit einer etwas anderen Liebesgeschichte liest, wird an „Blutbraut“ und auch an anderen Romanen der Autorin einen Narren fressen.