Rezension

Fantastische Weltern

Spiegelreisende Band 1 - Die Verlobten des Winters - Christelle Dabos

Spiegelreisende Band 1 - Die Verlobten des Winters
von Christelle Dabos

Sie ist eine junge Frau mit ganz speziellen Fähigkeiten: Ophelia kann sich durch Spiegel aller Art an ihren Wunschort begeben; ihre zweite und vielleicht wichtigste Gabe ist das Lesen von  Gegenständen: allein durch ihre Berührung ist sie in der Lage zu erkennen, wer ihn je in der Hand gehabt hat und was ihn bewegt hat. Doch Ophelias ruhiges Leben auf der Arche Anima wird jäh unterbrochen, als sie  gegen ihren Willen mit Thorn, einem jungen Mann vom Pol, verlobt wird und diesem in seine eisige Heimat folgen muss.

Es ist eine interessante Welt, die Christelle Dabos vor uns ausbreitet. In Andeutungen erfahren wir von einem Riss, der die alte Erde zerstörte und mehrere „Archen“ möglich machte, künstliche Gebilde, auf denen verschiedene Klans mit sehr unterschiedlichen Begabungen leben. Dabei kam mir die Vorstellung von bewohnbaren Gebilden in den Sinn, die sich wie Raumschiffe durch den Weltraum bewegen.

Ophelias Reise zum Pol, ihre Bemühungen, die Hochzeit mit Thorn möglicherweise doch noch zu verhindern und die abenteuerlichen Aufgaben, die ihr bevorstehen, ziehen den Leser in so manches Geheimnis hinein. Fantastisch erscheinen auch die bizarren Charaktere, die Dabos beschreibt. Packend schreibt die Autorin, sehr gefällig und als Abgrenzung zur heutigen Zeit übernimmt sie das antiquierte höfliche „Ihr“ als Anrede.

Sie lässt das Buch ausklingen mit vielen Fragen  -  die hoffentlich nach und nach in den folgenden drei Bänden beantwortet werden.