Rezension

Etwas kurz, aber heftig

Die Welle - Morton Rhue

Die Welle
von Morton Rhue

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn die Mehrheit aller Deutschen unter Hitler keine Nazis gewesen waren, warum hatten sie nicht versucht, den Holocaust zu verhindern?
In der Geschichtsklasse von Mr. Ross glaubt niemand, dass eine Minderheit eine Mehrheit gegen ihren Willen einschüchtern und beherrschen kann.
Mr. Ross beginnt ein "Experiment"...

Ich gebe ehrlich zu, ich wusste spätestens seit 2008 von diesem Buch und es hat in gewisser Weise auch meine Arbeit an meinem eigenen Roman beeinflusst, zu wissen, dass so ein Buch existiert. Und obwohl ich seit Jahren wusste, dass "Die Welle" für mich Pflichtlektüre ist, wenn ich über Ditaturen schreiben will, kam ich bisher nicht dazu, es zu lesen.
Bis es mir, beim Aufräumen, zufällig in die Hände fiel. Im Besitz meiner Schwester, die es aber gerade nicht benötigte, also habe ich es heute einfach in meine Handtasche gepackt. Mit weniger als 140 Seiten passt das Büchlein ja in jede etwas größere Handtasche.
Manchmal ging mir die Entwicklung zu schnell und ich hätte gerne Handlung, die über mehr als eine Woche spielt, hätte gerne nicht ganz so sprunghafte Veränderungen besonders bei einem der Nebencharaktere erwartet. Mit anderen Worten: Das Buch hätte an einigen Stellen viel länger sein können.
Dabei muss man aber berücksichtigen, dass ich ein wenig älter als die Zielgruppe bin und entsprechende Ansprüche hatte, vermutlich fände meine Schwester die Länge genau richtig.
Das Ende habe ich dann ein wenig vorausgeahnt, aber das hat der Szene an sich nicht die Wucht genommen...

Wer das Buch noch nicht gelesen hat, sollte es noch tun. Ich denke nicht, dass danach noch so leicht rechtsextreme Gedanken Fuß fassen können.