Rezension

Es steckt viel drin

Zum Paradies
von Hanya Yanagihara

Bewertet mit 3.5 Sternen

Den Inhalt dieses Buches zu beschreiben ist schon gar nicht einfach, denn eigentlich ist das Buch in drei verschiedene Geschichten aufgeteilt. Man begleitet verschiedene Personen durch drei Jahrhunderte. 1893 begleitet der Leser den jungen Mann David, dessen Großvater eine Ehe mit dem deutlich älteren Charles vermittelt. Doch dann lernt David einen Klavierlehrer kennen und verliebt sich. Kann er sein Glück finden?
1993 begleitet man einen anderen David, der bei einem reichen Gönner lebt. Er verschweigt aber allen seine Vergangenheit, die auf der Insel Hawaii begann und das traurige Schicksal seines Vaters. Und schließlich 2093 geht es um Charlie die in New York lebt, in einer arangierten Ehe mit einem ruhigen Mann. Charlie möchte einerseits herausfinden was ihr Mann jeden Donnerstagabend macht und wer der nette Mann ist, dem sie beim Geschichtenerzähler begegnet...

Ich bin bei diesem Buch leider etwas zwiegespalten gewesen, hatte ich immer so viele positive Stimmen über die Autorin gehört und hatte mich aufs Buch gefreut, so enttäuschend war die erste Hälfte des Buches dann tatsächlich für mich. Die erste Geschichte die 1893 handelt, war von der Grundgeschichte wirklich gut und ich konnte die verschiedenen Gefühle der Protagonisten richtig miterleben. Aber einerseits gab es mir zu viele langatmige Passagen zwischen der interessanten Handlung, der Protagonist David wurde mir irgendwann komplett unsympathisch und leider empfand ich auch das Ende als alles andere als schlüssig. Meiner Meinung nach endet es mitten in der Geschichte und der Schluss bleibt mehr als nur offen...

Die zweite Geschichte war dann eine einzige Enttäuschung für mich und ich war schon drauf und dran das Buch bei Seite zu legen, langweilig, langatmig und in meinen Augen auch komplett überflüssig! Diese Geschichte hätte man komplett streichen und weglassen dürfen meiner Meinung nach, sie hat mir nichts gegeben und nur für diese Geschichte hätte ich dem Buch einen Stern gegeben und nicht mehr.

Die dritte Geschichte die 2093 handelt und die ungefähr die Hälfte des Buches ausmacht konnte mich dafür dann komplett begeistern und endlich habe ich die vielen positiven Stimmen über die Autorin komplett nachvollziehen und verstehen können! In einzigartigem Schreibstil beschreibt sie hier intensiv eine äußerst beängstigende und realistische Welt der Zukunft! Dies zu lesen hat mich einfach umgehauen und ich fühlte mich tatsächlich in die Handlung hineingezogen! Auch die Personen sind mir hier alle sehr ans Herz gewachsen und ich habe extrem mitfiebern und mitbangen können, es war einfach nur ein tolles, intensives und sehr spannendes Leseerlebnis! Die anderen beiden Geschichten hätte es für mich gar nicht gebraucht und nur dieser dritten Geschichte hätte ich auch 4,5-5 Sterne gegeben weil sie mich absolut begeistert und überrascht hat!

Fazit: Insgeamt bleibe ich leider etwas zwiegspalten zurück, die erste Geschichte war okay, die zweite eine einzige Enttäuschung, dafür hat mich die dritte Geschichte komplett abholen können! So kann ich das Buch eingeschränkt weiterempfehlen, ich würde die zweite Geschichte einfach weglassen und mich vorallem auf die zweite Hälfte des Buches konzentrieren, denn diese ist durchaus sehr lesenswert, gerade was Viren und Pandemien in der Zukunft anbelangt!