Es hat seinen ganz eigenen Charme - wunderbar geschrieben
Bewertet mit 5 Sternen
"Ein Laden, der Glück verkauft" habe ich mir bereits im Dezember 2014 gekauft, aber leider erst in diesem Jahr gelesen. Hier nun mein Leseeindruck:
Buchanfang:
"Manche Menschen laufen dem Leben voller Vorfreude und mit ausgebreiteten Armen entgegen. Andere öffnen lieber erst einmal die Tür einen kleinen Spalt und spähen vorsichtig nach draußen. Dann sind da noch die, die sich vom Leben verabschieden, lange bevor ihr Herz aufhört zu schlagen - sie sind kaputt, verbraucht, am Ende."
Theodora Grace Overman erfüllt sich ihren Traum. Schon als junges Mädchen liebte sie es, alte Möbel zu einem neuen Schatz aufzuarbeiten. Die Begegnung mit einem Antiquitätenhändler ermutigt sie in späteren Jahren, diesen aufzusuchen, um sich ihren Berufswunsch zu erfüllen. Ihre Mutter verzeiht ihr dies nicht.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive von Theodora, kurz Teddi genannt; jeweils im Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Nach und nach bekommt man den Blick für das Gewesene, dem Verlust des geliebten Bruders, seines geheimnisvollen Verschwindens. Wie tief Teddi mit Josh verbunden war und wie sehr sie als auch die Eltern unter dem Verlust leiden, zeigt sich. Josh war schon immer sehr naturverbunden und das spiegelt sich in den Beschreibungen der Landschaft und seiner Orte wieder. Sehr vorstellbar.
Schon im ersten Kapitel begegnet der Leser ein ganz besonderer Charme, der sich durch das ganze Buch zieht. Es offenbart sich eine besondere Atmosphäre, sehr überzeugend der Schreibstil der Autorin Beth Hoffman. Es sind teils die ruhigen, leisen Töne - an den richtigen Stellen -, die mich als Leser in den Bann des Buches gezogen haben. Es fiel mir sehr schwer, es nicht in einem Rutsch zu lesen. Und das ist auch gut zu. Es heißt ja schließlich "LESEGENUSS".