Rezension

Es hat mich nicht so gepackt

Vor uns die Nacht
von Bettina Belitz

Bewertet mit 3 Sternen

Beschreibung:

Eine Liebesgeschichte voller Hingabe, Sinnlichkeit und großer Gefühle - der neue Roman von der Erfolgsautorin der Splitterherz-Trilogie. Sie hassen sich, wenn sie miteinander reden. Und sie lieben sich, wenn sie sich berühren. Sicher ist nur eins: Seit Ronia Jan getroffen hat, ist nichts mehr wie zuvor. Seit sie ihn das erste Mal gesehen hat, muss sie jeden Freitag zurückkehren. Abends. An den Fluss. Wenn es dort still und einsam ist. Hier, so hofft sie, wird sie ihn wiedersehen ... Niemand hat die 21-jährige Studentin Ronia bisher so fasziniert wie der rebellische Jan, der keine Konventionen kennt. Ronia und Jan kommen aus völlig verschiedenen Welten und fühlen sich doch magisch voneinander angezogen. Auch wenn Ronia zunächst dagegen ankämpft – es ist zwecklos, sie kann sich dem rätselhaften Jan nicht entziehen. Da sie jedoch einige bittere Enttäuschungen hinter sich hat, möchte sie diesmal alles anders machen: keine Träumereien, keine Versprechen, keine Liebesschwüre – sie will die Zügel in der Hand behalten. Und so beginnt ein hochexplosives, hingebungsvolles und nervenaufreibendes Spiel …

 

Meine Meinung:

Das neue Jugendbuch von Bettina Belitz. Ich habe schon mehrere von ihr gelesen und war bislang eigentlich immer begeistert. Sie kann wirklich tolle Bücher schreiben. Diesmal bin ich leider etwas enttäuscht. Dieses Buch konnte meinen Geschmack nicht so treffen und ist auch meiner Meinung nach etwas ganz anderes als die anderen Jugendbücher der Autorin. Der Schreibstil ist jedoch wie immer hervorragend und auffallend gut.

Mein größtes Problem waren die Charaktere. Ich kann Ronja nicht alles so in dem Maße abkaufen, das nötig wäre. Sie ist eine ziemlich anstrengende Person und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich zu ihr keine Connection aufbauen konnte. Ich weiß auch nicht so recht woran das lag. Wenn sie eine reale Person wäre, würde ich sagen wir sind nicht auf einer Wellenlänge. Außerdem handelt sie meiner Meinung nach nicht wie eine 21-jährige. Bei ihr viel mir alles wirklich schwer.

Ich bin aber vom Schreibstil positiv gestimmt. Die Autorin hat eine tolle Lexik und kann sehr schön formulieren. Die Sätze sind stets stringent und aussagekräftig. Auch die Entwicklung im Laufe des Romans lässt hoffen.

Insgesamt war das ein Roman, der mich nicht gänzlich überzeugen konnte, aber keinesfalls richtig schlecht ist. Er hat so seine Schwachstellen, gerade was die Ausarbeitung der Protagonistin betrifft, aber er kann in anderen Sequenzen und sprachlich durchaus punkten. Das Gefühlsleben hat mich an einigen Stellen schon angesprochen.

Insgesamt ist es zwar ein Roman von der wirklich guten Autorin Bettina Belitz, allerdings muss man es meiner Meinung nach auch als großer Fan nicht verpflichtend gelesen haben. Wer sich die Beschreibung des Inhalts durchgelesen hat und bereits an dieser Stelle bemerkt, dass es nicht unbedingt etwas für einen ist, dann würde ich es auch nicht empfehlen. Es ist wie gesagt nicht schlecht, aber nicht das was ich bei dieser Autorin erwartet habe. Aber wie das immer bei solchen Dingen ist, handelt es sich hierbei um meinen persönlichen und deswegen auch subjektiven Geschmack.