Rezension

Es hätte so schön sein können…

Liebe auf den zweiten Blick - Lynsay Sands

Liebe auf den zweiten Blick
von Lynsay Sands

Bewertet mit 3 Sternen

Clarissa Crambray hat es nicht leicht, um einen passenden Ehemann zu finden müsste schon ein Wunder geschehen. Obwohl sie eigentlich recht hübsch und reich ist, stehen die potenziellen Ehemänner nicht gerade Schlange. Nicht nur das sie vor einigen Jahren in einen Skandal verwickelt war, nein dadurch das ihre Stiefmutter verboten hat das sie eine Brille trägt, denn Clarissa ist ohne diese sprichwörtlich "Blind wie ein Maulwurf" und stolpert sich von einer Katastrophe in die Nächste. Das sie ihren Tanzpartnern auf die Füße tritt ist noch das harmloseste. Somit sind ihre Heiratschancen gleich null. Die Hoffnung schon fast aufgegeben begegnet sie Adrian Montfort, Earl und Lebemann. Beide verstehen sich sofort und wollen sich auch wieder sehen.

Doch Lydia kann den Earl, der durch eine Kriegsverletzung ein entstelltes Gesicht hat, nicht ausstehen. Sie kann einfach nicht verstehen warum sich Clarissa sich überhaupt mit ihm abgibt, da er ihrer Meinung nach nur hässlich aussieht. Als sie weitere Treffen verbietet, überlegt sich Adrian zusammen mit seinem Cousin Reg, seiner Schwester Mary und seiner Mutter einige Strategien um dieses Verbot zu umgehen. Währenddessen häufen sich die "Unfälle" die Clarissa immer wieder erleidet. Und das nur ihre Kurzsichtigkeit und Tollpatschigkeit schuld daran seien sollen wird immer unwahrscheinlicher...

"Liebe auf den zweiten Blick" der meiner Meinung nach eher Liebe auf den "ersten Blick" heißen sollte oder doch sinngemäß nach dem Original "Liebe ist blind" hat mir eigentlich recht gut gefallen. Er ist in dem typischen lockeren und humorvollen Stil geschrieben, den man auch von den Vampirbüchern der Autorin gewohnt ist. Die Personen sind alle sehr sympathisch beschrieben, selbst die Gegenspieler. Auch wenn Clarissa hin und wieder zu gut für diese Welt erscheint mochte ich sie. Ich konnte immer über ihre Tollpatschigkeit und lachen weil sie es konnte. Adrian hat mir auch gut gefallen, er nimmt Clarissa ernst und lacht nicht über ihre Missgeschicke. Auch macht es ihn nur menschlicher das er doch sehr unter seiner Narbe leidet. Das Clarissa sein äußeres nicht weiter stört hilft ihm dann auch nach und nach offener zu werden.

Gefallen hat mir die Rahmenhandlung selbst. Zwei Personen die sich lieben und doch denken der jemals andere (Clarissa mit ihrer Brille und Adrian mit der Narbe im Gesicht) würde ihn hässlich und nicht liebenswert finden, bietet ein lustiges Katz und Maus spiel zwischen den Beiden. Darüber hinaus war auch die Suche nachdem was noch hinter den Unfällen noch stecken mag, nicht unspannend. Die Auflösung am Schluss war jetzt vielleicht nicht die Beste doch glaube ich passt es sehr gut in diesen Roman.

Das was mich wirklich gestört hat, waren wie einige schon schreiben die zum Teil schlechte Übersetzung. Zwar waren es meistens nur einzelne Wörter oder Sätze, doch so manches mal dachte ich nur wo ist mein Rotstieft? Ich weis das Sands Schreibstil sehr locker und flapsig sein kann, aber muss man es auch so übersetzten? Teilweise dachte ich nämlich die Protagonisten seien nicht nur Teenager sondern wären auch aus unserer Gegenwart in die Vergangenheit gereist und hätten vergessen in welcher Zeit sie sind.

Kurzum "Liebe auf den zweiten Blick" war ein schönes Leseerlebnis und würde die Übersetzung stimmen wäre es noch schöner gewesen.